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Allgemeine Durchsage: Weihnachten findet statt

24.12.2020

Wie feiern wir Weihnachten 2020? Pfarreien finden Wege, Gemeinschaft aufleben zu lassen.

In diesem Jahr ist alles etwas anders als gewohnt. Wie werden wir Weihnachten feiern? Diese Frage stellen sich auch die Kirchgemeinden – und finden neue Wege, das Gefühl von Gemeinschaft auch in Zeiten der limitierten Kontakte und der Distanz aufleben zu lassen. Das «pfarrblatt» hat sich in verschiedenen Gemeinden umgehört.


Autorin: Sabrina Durante

 

Sterne leuchten im Dunkeln

«Die Sehnsucht, einander zu begegnen, ist zurzeit gross – bei älteren Menschen wie auch bei Familien. Im Advent finden bei uns deshalb einzelne Nachmittage statt, in denen man für die Aktion «Sterne im Dunkeln» basteln kann. Diese Sterne tragen Wünsche und Hoffnungen für 2021 und werden in der Kirche aufgehängt. Am Heiligabend finden am Nachmittag mehrere Familienfeiern mit Krippenspiel statt, und am Abend gibt es Gottesdienste zu verschiedenen Uhrzeiten, um möglichst vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Ich wünsche den Menschen Mut, Weihnachten zu feiern, auch wenn das allein oder im kleinen Kreis ist. Lassen Sie sich das Feine, Leise nicht wegnehmen – Weihnachten kann auch heissen, eine Kerze anzünden, wieder einmal miteinander beten, ein gutes Glas Wein geniessen, ein bewusstes Telefongespräch mit jemandem führen, kurz: sich und anderen etwas gönnen und auf diese Art zu feiern.»

Edith Zingg, Gemeindeleiterin Ostermundigen

Offen für neue Formen

«Wie die Weihnachtstage in unseren Pfarreien aussehen, wird sich in den nächsten Tagen erst konkretisieren. Geplant sind zwei Gottesdienste am Heiligabend – mit Anmeldung, damit wir die 15-Personen-Regel einhalten können. Weitere Ideen sind da, und ich wünsche mir für uns, dass wir offen sind für neue Formen des Feierns und der Gemeinschaft. Meiner Meinung nach findet Weihnachten dieses Jahr sogar intensiver statt: ohne die grosse Orchestermesse, sondern einfacher, so wie es auch ursprünglich gedacht war.»

Jerko Bozic, Gemeindeleiter Seeland/Lyss

 

Gemeinschaft und Besinnung

«In den Pfarreien St. Josef in Köniz und St. Michael in Wabern stehen Gemeinschaft und Besinnung über die Weihnachtstage im Mittelpunkt. Sei dies in Form einer offenen Kirche für Familien, als «Sternlauf» zum Käppeli oder als Weihnachtsbesinnung mit Liedern, Gebet, Impuls und Musik zu verschiedenen Uhrzeiten. Das genaue Programm ist bereits auf der Webseite aufgeschaltet, und ab dem 10. Dezember können sich Interessierte für die diversen Anlässe anmelden. «Vielleicht hilft uns dieses Jahr, ein Stück weit zu lernen, unser Leben in die Zukunft hinein zu gestalten und gleichzeitig tagtäglich anzunehmen, was es uns bringt; oder anders ausgedrückt: alles zu erhoffen und nichts zu erwarten. Ich wünsche Ihnen frohe, hoffnungsvolle Weihnachten!»

Christine Vollmer, Gemeindeleiterin Köniz/Wabern

 

«Weihnachten findet statt – so oder so!»

«Wenn etwas in dieser Zeit unmöglich ist, dann ist es das Vorausplanen. Bleibt es in unserem Kanton bei der 15-Personen-Grenze, dann werden bei uns keine Gottesdienste stattfinden, um niemanden auszugrenzen. Eines aber ist sicher: Die Tür unserer Kirche bleibt offen, und ich werde da sein. Vielleicht läuft Musik im Hintergrund, das Friedenslicht wird brennen, und vielleicht gibt es einen Stationenweg statt dem traditionellen Familiengottesdienst. Die speziellen Umstände in diesem Jahr sind auch eine Chance, uns wieder bewusster zu werden, was wir eigentlich an Weihnachten feiern, wenn das grosse Brimborium wegfällt. Worum geht es wirklich? Ist der Kirchenbesuch nur der «spirituelle Zuckerguss» für ein Fest, in dem Essen, Kaufen, Familientreffen im Mittelpunkt stehen? Eines steht für mich fest: Weihnachten findet ohnehin statt. «Der da oben» kommt, egal, was wir hier unten machen. Und er kommt mitten in unser Leben, mitten in diese verrückte Welt, mitten in unsere Herzen.»

Gabriele Berz, Gemeindeleiterin Spiez