Vertreter*innen der beteiligten Religionsgemeinschaften zu Beginn im Zentrum Paul Klee in Bern. Die Besucher*innen der 11. Nacht der Religionen werden von David Leutwyler begrüsst, Geschäftsleiter des Hauses der Religionen. Fotos: kr
An der Nacht der Religionen Schönheit gefunden
Am 10. November fand in Bern die traditionelle Nacht der Religionen statt. Motto: Was ist schön?
«Was ist schön?» wurde während der 11. Ausgabe der Nacht der Religionen in Bern allenthalben gefragt. An diesem Samstagabend, 10. November, konnten die Besucher*innen zwischen Zentrum Paul Klee im Osten und dem Haus der Religionen am Europlatz Schönheit in der Kunst, den Ritualen, den Gottesdiensten, der Musik, den Tänzen, der Nächstenliebe, dem Austausch, der Begegnung, dem Gespräch, Schönheit im Gegenüber, ja im göttlichen Funken in uns allen suchen, finden und erkennen. - Manchmal vielleicht auch die Schönheit im Hässlichen.
Die grösste Schönheit lag mit Sicherheit in den religionsübergreifenden oder interreligiösen Veranstaltungen, wenn also Aleviten mit Juden oder Sikhs und Katholiken gemeinsame Sache machten.
Die Eröffnung fand in diesem Jahr im Zentrum Paul Klee statt. Der Einbezug der Kunst beim Motto «Was ist schön?» war reizvoll und stimmig, inklusive der «relativ schönen Musik».
Die erste Nacht der Religionen fand am 70. Jahrestag der Reichspogromnacht statt. Heuer wurde der 80. Jahrestag begangen. Es ging also schon immer darum, einander kennenzulernen, im Dialog Vorurteile abzubauen. Ein sehr ermutigendes Zeichen für diesen interreligiösen Austausch waren die zahlreichen Firm- und Konfirmand*innen-Gruppen, die an den verschiedenen Veranstaltungen teilnahmen. Es gibt Lehrpersonen, welche die Zeichen der Zeit offenbar erkennen.
Auf religiöser Ebene gibt es privat wohl selten Begegnungsmöglichkeiten, oder wann waren Sie das letzte Mal an einer jüdischen Feier, an einer buddhistischen Zeremonie oder einem islamischen Gebet? Eben. Anlässe wie die Nacht der Religionen fördern die Annäherung der Menschen, der Gemeinschaften. Unbezahlbar in unserer diversen und multireligiösen Welt.
Andreas Krummenacher