Präsidentin Anne Durrer leitet die virtuelle Delegiertenversammlung der «pfarrblatt»-Gemeinschaft vom 1. Mai 2021. Foto: Pia Neuenschwander
Auf dem Weg zum Magazin
Delegiertenversammlung der «pfarrblatt»-Gemeinschaft per Zoom
Nach 14 Jahren im Vorstand und vier Jahren im Präsidium gibt Anne Durrer den Vorsitz der «pfarrblatt»-Gemeinschaft an Blanca Burri weiter. Die neue Präsidentin wird damit die Umsetzung der geplanten Weiterentwicklung der zweiwöchentlichen Zeitungsausgabe zum monatlichen Magazin in Angriff nehmen.
Von Guido Lauper
«Hoffentlich einmalig in der 110-jährigen Geschichte mussten sich die Delegierten der ‹pfarrblatt›-Gemeinschaft mit einer virtuellen Versammlung abfinden», hiess es 2020 an dieser Stelle. Leider mussten sich Vorstand und Delegierte auch am 1. Mai dieses Jahres mit der Begegnung am Bildschirm im Büro oder zu Hause begnügen. Von der Präsidentin Anne Durrer perfekt organisiert und von den rund 40 Delegierten mitgetragen, wurden alle Traktanden zeitgerecht und vollständig abgearbeitet.
Um die Einladung der Pfarrei Burgdorf nicht ausser Acht zu lassen, sprach deren Gemeindeleiter Manuel Simon einleitende Gedanken. Dabei erinnerte er an Albert Bitzius alias Jeremias Gotthelf, der vorausgesagt hatte: «Wenn keine Religion mehr ist, da geht alles auseinander.» Simon räumte dem «pfarrblatt» als Medium für den Erhalt und die Weiterentwicklung der religiösen Ethik einen grossen Stellenwert ein.
Von Print zu crossmedial
Vor 14 Jahren wurde Anne Durrer in den Vorstand der «pfarrblatt»-Gemeinschaft und zehn Jahre später zu deren Präsidentin gewählt. In diese Zeit fiel unter anderem eine Statutenrevision, ein Umbau der Adressverwaltung, ein Druckereiwechsel, die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Pfarreiblättern und als grösste Herausforderung die Weiterentwicklung des «pfarrblatt» zum crossmedialen Medium: gedruckt auf dem Küchentisch und digital im Internet, verbunden mit dem Um- und Ausbau der Redaktion.
Anne Durrers Leistungen würdigte Jerko Bozic, Vizepräsident der «pfarrblatt»-Gemeinschaft und Seelsorger in der Pfarrei Lyss-Seeland. Mit dem Hinweis, er habe keine einzige Sitzung leiten müssen, weil Anne immer da war, verwies er auf ihr uneingeschränktes Engagement und ihre Zuverlässigkeit.
Anne Durrer, Doktorat in Pharmazie, Bachelor in katholischer Theologie und PR-Fachfrau, hat sich seit 2007 im Vorstand der «pfarrblatt»-Gemeinschaft und seit 2011 als deren kundige und umsichtige Präsidentin engagiert.
Foto: Pia Neuenschwander
Vorsitz bleibt in Frauenhand
Im Jahresbericht von Anne Durrer zeigte sich wie immer ihr Wissen als Kommunikationsfachfrau. Umso erfreuter stellte sie ihre Nachfolgerin Blanca Burri aus Gstaad mit einem ähnlichen beruflichen Hintergrund, inklusive professionellem Journalismus, vor. Die einstimmig Gewählte freut sich auf die Entwicklung und Zukunft des neuen «pfarrblatt», «vor allem aber auf die Begegnung mit den Menschen darum herum».
Was mit dem neuen «pfarrblatt» gemeint sein könnte, verriet die frisch gewählte Präsidentin in einem eigenen Traktandum. «Unsere Vision im gedruckten Bereich ist der Wechsel von der alle 14 Tage erscheinenden Zeitung hin zum Monatsmagazin.» Vielleicht gelinge dabei eine bessere Verbindung von Mantel- und Pfarreiteil. Die Gottesdienst-Angebote können als Beilage eingefügt werden und sollen digital immer aktuell sein. «Vor der Umsetzung des Plans werden die Pfarreien ins Boot geholt», versprach Blanca Burri und kündigte zugleich einen entsprechenden Fragebogen für die Pfarreien und eine breit zusammengesetzte Arbeitsgruppe an.
Ein wichtiges Detail: Für die Aussenredaktionen der Pfarreien wird die Arbeit leichter. Läuft alles wie vorgesehen, landet die erste Ausgabe des Magazins im Januar 2023 in den Briefkästen und im Netz.
Ausserordentliche Rückzahlung
Die von Beatrice Glauser vorgestellte Erfolgsrechnung zeigte eine positive Auswirkung der Pandemie. So erhalten die Kirchgemeinden eine «ausserordentliche Covid-Entschädigung, also eine Rückzahlung der Beiträge in Höhe von 80 000 Franken». Trotzdem weist die Rechnung bei Einnahmen von 1,3 Millionen Franken und einem fast gleich hohen Aufwand immer noch einen kleinen Ertragsüberschuss von knapp 4000 Franken aus. Das von der Versammlung bewilligte Budget 2022 sieht ebenfalls einen positiven Abschluss von 23 000 Franken vor. Der Abo-Preis für die Kirchgemeinden bleibt unverändert bei 28 Franken pro Jahr.
Nebst Blanca Burri als neue Präsidentin wählten die Delegierten auch Thomas Fries als Vertreter des Pastoralraums Bern in den Vorstand. Fries ist seit Januar 2021 Leiter der Fachstelle «Kirche im Dialog» der katholischen Kirche. Er ersetzt André Flury, der seit März die Berner Pfarrei St. Marien leitet.