Thomas Leist, Co-Leiter des Pastoralraums Seeland, mit seiner Bernhardinerhündin Xivia. Foto: Pia Neuenschwander

Hör-Adventskalender aus dem Seeland: Auf den Hund gekommen

Zum fünften Mal hat das Team des Pastoralraums Seeland einen digitalen Hör-Adventskalender auf die Beine gestellt. Heuer stammt auch die Geschichte aus den eigenen Reihen. Ein Blick aufs Making-of dieser «hausgemachten» Produktion, die in der Vorweihnachtszeit an alle Interessierten verschickt wird


Anouk Hiedl

Erste Schneeflocken fallen vom Himmel, die Luft riecht frisch und klar. Es ist der 1. Dezember: Lisa und Paul sitzen am Frühstückstisch und können es kaum erwarten, die erste Kerze am Adventskranz anzuzünden. Auch Familienhund Max freut sich auf die Tage bis Weihnachten … So beginnt die Geschichte des Hör-Adventskalenders 2024, den das Seeländer Pastoralteam selbst produziert hat.

Die Idee eines Hör-Adventskalenders sei während der Coronapandemie im Katechese-Team entstanden, «um mit den Leuten in Kontakt zu bleiben», sagt Markus Schild, Leiter der Jugendpastoral im Seeland. Seither lanciert und koordiniert er dieses vorweihnachtliche Projekt jährlich – eine Tradition, die das Team beibehalten hat, «um ein positives kirchliches Signal ins Seeland und in die Welt hinauszusenden». 

Für den Seeländer Adventskalender treffen jeweils 40 bis 70 Anmeldungen ein, hauptsächlich von Familien mit Kindern, aber auch von Senior:innen. «Das Interesse reicht von der Kantonsgrenze zu Solothurn bis hin zum Neuenburgersee», berichtet Markus Schild. Je bekannter das Angebot werde, desto mehr nehme die Reichweite zu. Das Hauptziel des Teams aber sei es, Menschen, egal wo und wie vielen, ein paar bewusste vorweihnachtliche Momente zu bescheren.

Dieses Jahr erzählt das Seeländer Pastoralteam die Adventsgeschichte «Max begegnet dem Christkind». Sie stammt aus der Feder von Thomas Leist, Co-Leiter des Pastoralraums Seeland (Titelbild dieser Ausgabe). Für seine erste längere, selbst geschriebene Geschichte hat er sich von seiner Bernhardiner-Hündin Xivia inspirieren lassen: «Ich habe mich stets gefragt, wie sie die vorweihnachtlichen Veränderungen wahrnimmt – wenn plötzlich ein Baum in der Wohnung steht oder neue Gerüche da sind. So habe ich die Geschichte für unseren Hör-Adventskalender aus der Sicht eines Hunds geschrieben.»

Thomas Leist war es wichtig, die Geschichte «in unserer Region» zu verorten und die Adventsvorbereitungen der Seeländer Pfarreien in den Mittelpunkt zu stellen. So hat er etwa den Rorate-Gottesdienst oder das Friedenslicht, das sie jedes Jahr in Zürich abholen, in die Erzählung hineingewoben. Den Text in Episoden aufzuteilen und den Spannungsbogen über 24 Tage aufrechtzuerhalten, sei nicht einfach gewesen. Doch es ging dem Pastoralteam darum, einen eigenen Text zu haben, den die Vorlesenden sprachlich und inhaltlich anpassen können. «Die Urheberrechte sind bei uns. So sind Anpassungen unkompliziert möglich.»
 


Nun freue er sich, die Geschichte bald vom Team gelesen und gestaltet zu hören. Dazu hat Markus Schild die 24 Episoden der Erzählung ans zwölfköpfige Pastoralteam verteilt. «Die Idee war, dass sich alle mit der Geschichte auseinandersetzen und Ideen zur Gestaltung ihrer Textteile einbringen.» Angela Kaufmann, Katechetin in Lyss, ist zum fünften Mal beim Hör-Adventskalender-Projekt dabei. «Zur Vorbereitung lese ich den ganzen Text jeweils laut, denke darüber nach und lese ihn dann noch einmal.» Sie wolle mit der Geschichte vertraut sein. Was sie erzählt, muss für sie stimmen. Ihre Stimme passt sie den vorkommenden Figuren an und verstellt sie, «das tönt spannender, finde ich».

Als weitere persönliche Note hat Angela Kaufmann ihre Episoden dieses Jahr mit einer Begrüssung und einer Verabschiedung ergänzt. An einzelnen Stellen hat sie den Text in Absprache mit dem Team umformuliert. «Wenn ich zum Beispiel am Text des 3.Dezembers etwas verändere, kann das Auswirkungen auf die Handlung am 12. Dezember haben. So haben wir unsere Ideen immer vorgängig zusammen besprochen, um als Einheit aufzutreten.» Die 24 gelesenen Adventsepisoden hat das Pastoralteam zu Hause mit dem eigenen Handy aufgenommen. Angela Kaufmann schätzt diese pragmatische, unkomplizierte Vorgehensweise. «Allfällige leise Hintergrundgeräusche machen unseren Adventskalender persönlich und zeigen, wir sind keine Roboter.» 

Ihre Aufnahmen hat Angela Kaufmann abends gemacht, wenn ihre vier Hunde schlafen. Sonst könne es gut vorkommen, «dass plötzlich alle miteinander losstürmen, wenn draussen jemand vorbeigeht». Die Weihnachtsvorbereitungen im Unterricht sind für Angela Kaufmann etwas vom Schönsten. Der Samichlous etwa, die Ministranten-Weihnachtsfeier oder das Krippenspiel, all das organisiere das Team mit viel Herzblut. Auch dem fertigen Hör-Adventskalender sieht die Katechetin vorfreudig entgegen: «Er ermöglicht uns, mit vielen Menschen in Kontakt zu kommen. Schon bei der Anmeldung dazu werden sich erste Gespräche ergeben. Wir haben eine tolle Geschichte – die Kinder und Eltern können sich freuen!»

Seit Mitte November laufen auch die Fäden des Hör-Adventskalenders bei Angela Kaufmann zusammen: Sie macht ihn über verschiedene Kanäle bekannt, sammelt die aufgenommenen Texte des Pastoralteams und bringt sie in die richtige Reihenfolge. Und vom 1. Dezember bis Heiligabend wird sie täglich um 07.00 eine Episode an alle Interessierten senden – ins Seeland und in die Welt hinaus. 
 

 

Hör-Adventskalender: «Max begegnet dem Christkind»

 Möchten Sie, Ihre Kinder und/oder Enkel:innen erfahren, wie Familienhund Max Weihnachten erlebt? Dann melden Sie sich mit Ihrer Telefonnummer für die 24 Teilgeschichten des Seeländer Hör-Adventskalenders an und erhalten Sie bis Heiligabend täglich kostenlos eine Episode (Audio-Nachricht) per WhatsApp. 

Anmeldung bis Sa, 30. November (spätestens Di, 3. Dezember) über www.kathbern.ch/seeland/adventsgeschichte oder via QR-Code