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Auf einem anderen Weg
Bistumskolumne von Denis Theurillat
Ich schreibe diese Worte am Tag der Epiphanie. Das tue ich gern; für mich sind die Art, wie die drei Könige sich bewegen, und ihre innere Haltung sehr beeindruckend. Es ermutigt mich, über Gott, über uns und unser tägliches Leben nachzudenken.
«Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm … Sie zogen auf einem anderen Weg heim in ihr Land» (Mt 2, 11).
Ihre Entdeckung bei der Krippe ist so unerhört, dass sie auf einem anderen Weg nach Hause zurückkehrten.
Gott in der Krippe: Da ist er! Er kommt, um uns zu begegnen. Wir knien vor ihm nieder und huldigen ihm. Wir beten ihn an. Wenn wir unseren Weg mit Gott gehen, verändert sich unser Alltag. Es ist ein neuer Weg. Der, der bei seiner Geburt in Bethlehem zu uns gekommen ist, hat diesen anderen Weg eingeweiht und vorgezeichnet. Mit Gott, der voller Liebe ist, sind wir auf dem richtigen Weg. Seine Gegenwart rettet alles Leben, weil er es liebt und erleuchtet.
Welches ist aber die unverzichtbare Bedingung, diesen Weg zu gehen? Wir müssen uns eben vor dem Gotteskind verneigen und es anbeten. «Ad-orare» bedeutet «zu ihm, nahe bei ihm beten». Das beinhaltet auch: in Treue bei ihm bleiben. Dieser Weg und diese Geisteshaltung sind sicherlich herausfordernd, aber sie feiern das wahre Leben: das Leben mit Gott in unserem Alltag. So gesehen feiern wir jeden Tag Epiphanie.
Denis Theurillat, Weihbischof des Bistums Basel
«Was mich bewegt» im Überblick