Marija Runje (35), Religionspädagogin und Jugendarbeiterin in der Pfarrei St. Leodegar im Hof, Luzern.
Bei der Sprache fängt es an!
Marija Runje
«Tod und Leben stehen in der Macht der Zunge; wer sie liebevoll gebraucht, geniesst ihre Frucht.»
Sprüche 18,21
Wieso gibt es so viel Gewalt auf der Erde? Diese Frage beschäftigt mich immer wieder. Der Blick in die Zeitung, die täglichen Nachrichten machen mir bewusst, dass es sehr viel Gewalt auf der Welt gibt. Dann frage ich mich oft, wie es zu einer gewaltlosen oder wenigstens einer gewaltloseren Welt kommen könnte. Was müsste passieren? Es müsste sich etwas ändern, aber was? Wir müssten dem Positiven mehr Raum geben. Dabei sollten wir das betonen, was durch Liebe, Respekt, Verständnis, Wertschätzung, Mitgefühl und Fürsorge für andere ausgedrückt werden kann. Die negativen Einstellungen wie: Selbstbezogenheit, Selbstsucht, Neid und Vorurteile gegenüber anderen Menschen stehen hier nur im Weg. Wenn wir uns den weitverbreiteten negativen Einstellungen anpassen, da wir Angst haben, mit der Welt nicht «mithalten» zu können, wird sich auf der Welt nichts ändern können. Die Welt ist eben genau das, was wir aus ihr gemacht haben. Demzufolge kann jeder Einzelne etwas dazu beitragen.
Wo sollte/könnte man anfangen? Am besten bei der Sprache! Im Buch der Sprichwörter heisst es «Tod und Leben stehen in der Macht der Zunge; wer sie liebevoll gebraucht, geniesst ihre Frucht.» Dieses Zitat aus der Bibel zeigt, dass Sprache eine grosse Macht hat. Oft sieht man nicht, was wir alles mit der Sprache und der Art, wie wir kommunizieren, anrichten können. Sie kann zerstören, aber auch Frucht bringen. Sie kann eine gute Frucht bringen, wenn wir beim sprachlichen Ausdruck und beim Zuhören darauf achten, dass wir ehrlich und klar sind und gleichzeitig anderen Menschen unsere respektvolle Aufmerksamkeit schenken. Damit können wir die Türen für eine «gewaltfreie Kommunikation» öffnen.