Manuel Dürr ist freischaffender Künstler mit einem Atelier in Biel. Foto: Schwarzfalter GmbH

Berner Künstler gestaltet Kreuzweg im Vatikan

Der Schweizer Künstler Manuel Dürr wird einen neuen Kreuzweg für den Petersdom schaffen. Dieser wird ab 2026 in Rom zu sehen sein.

 

Der Schweizer Künstler Manuel Dürr (*1989) gewann den internationalen Wettbewerb für die Gestaltung eines Kreuzwegs («Via Crucis») im Petersdom in Rom, wie einer Mitteilung der «Fabbrica San Pietro» auf der Website des Petersdoms zu entnehmen ist. 

Demnach haben sich über 1’000 Künstler:innen aller Altersgruppen aus achtzig Ländern um den Auftrag beworben, knapp die Hälfte davon Frauen. Die Entwürfe hätten überzeugt aufgrund ihrer herausragenden technischen Qualität, Originalität und ihrer kraftvollen Ausdrucksstärke. In der Jury sassen Kunsthistoriker:innen, Liturgiker:innen und Vertreter:innen verschiedener vatikanischer Einrichtungen. Der Wettbewerb ist mit 120’000 Euro dotiert. 

 

Der Kreuzweg wird ab Februar 2026 zu sehen sein, dem Jahr des vierhundertjährigen Jubiläums der Einweihung des Petersdoms. Die vierzehn Stationen sind als grossformatige Ölgemälde  jeweils während der Passions- und Osterzeit ausgestellt, und zwar im zentralen Kirchenschiff.  

Ehre und Schrecken

Für den Bieler Künstler Manuel Dürr ist das Projekt Ehre und Schrecken zugleich: Er freut sich, «neben Michelangelo und Bernini auszustellen. Und was für ein Schrecken, eigene Werke zu schaffen, die ihren Platz finden sollen in einem kunst- und kulturhistorisch so bedeutsamen Ort», sagt Dürr gemäss Mitteilung seiner Kommunikationsagentur.

 

Malerei kann laut Dürr eine besondere Form sein, «die Wahrheit zu sagen». Was mittels Malerei gesagt werde, sei immer mit einer gewissen Ernsthaftigkeit verbunden, so Dürr, weil dies eine sehr kostspielige Art der Kommunikation sei. «Gerade im Kontrast zur digitalen Bildlandschaft, wo Bilder billig produziert und schnell konsumiert werden, erfordert Malerei Hingabe.» Er verweist auf die langsame und bedächtige Natur der Malerei, die dem schnellen Fluss digitaler Bilder entgegenstehe. 

Manuel Andreas Dürr studierte Malerei in Florenz und Philosophie, Kunstgeschichte und Slawistik an den Universitäten Freiburg und Bern. Er arbeitet als freischaffender Künstler in Biel. sys