Bischof Felix Gmür und RKZ-Präsidentin Renata Asal-Steger nehmen Ergänzungswünsche für den Schlussbericht entgegen. Foto: Christian Merz

Bischöfe wollen sich in Rom für Frauen stark machen

Synodale Versammlung stützt Resultate aus «Wir sind Ohr»-Umfrage

Die Schweizer Bischofskonferenz hat angekündigt, sich in Rom für eine «bessere Inklusion aller Getauften» stark machen zu wollen. Konkret gehe es um die Teilhabe von Frauen, wiederverheirateten Geschiedenen und LGBTQ.

Raphael Rauch/kath.ch

Dies teilte die Bischofskonferenz am Dienstag im Anschluss an die nationale synodale Versammlung in Einsiedeln mit. Dort waren am Montag 50 Katholikinnen und Katholiken aus der ganzen Schweiz zusammengekommen. Aus dem Kanton Bern war niemand dabei. Sie hatten sich auf Deutsch, Französisch und Italienisch über die Ergebnisse des synodalen Prozesses ausgetauscht. Auf diözesaner Ebene hatten die Bischöfe den Gläubigen verschiedene Fragen gestellt, etwa wer sich in der Kirche nicht gehört fühle.

Auch Jugendliche fühlen sich oft nicht gehört

Aus Sicht der Schweizer Bischöfe sind in den Antworten zwei Themenfelder besonders hervorgehoben worden. Zum einen gehe es darum, «die volle Teilhabe aller Getauften am Leben der Kirche zu fördern». Vor allem Frauen, wiederverheiratete Geschiedene und LGBTQ fühlten sich von der Kirche ausgeschlossen. Aber auch Jugendliche oder Menschen mit Migrationshintergrund fühlten sich in der Kirche oft nicht gehört.

Das andere Themenfeld sagt dem Klerikalismus den Kampf an. «Synodalität kann nur gelingen, wo klerikale Haltungen überwunden und ein Verständnis des priesterlichen Amtes entwickelt wird, dass einer synodalen Kirche förderlich ist», teilte die Schweizer Bischofskonferenz mit. Der Klerikalismus werde vor allem in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz kritisiert.

Bericht mündet im Herbst 2023 in die Weltsynode

Die Bischöfe kündigten an, die Ergebnisse des synodalen Prozesses nicht nur in die Weltsynode einzubringen, sondern auch in der Schweiz weiter an den Themenfeldern zu arbeiten – sowohl auf nationaler Ebene wie in den einzelnen Diözesen.

In den nächsten Wochen werden die Dogmatikerin Eva-Maria Faber und der Exeget Philippe Hugo den nationalen Schlussbericht redigieren, der dann nach Rom geschickt wird. Er wird von den Bischöfen auf europäischer Ebene und später auf der Weltsynode im Herbst 2023 diskutiert. (kath.ch)