Symbolbild. Flüchtlinge und Betreuer*innen in einer Unterkunft im Kanton Bern. Foto: Pia Neuenschwander
Caritas legt Beschwerde ein
Der Kanton wird ab Ende 2020 im Asylbereich nicht mehr mit Caritas Bern zusammenarbeiten. Dagegen wehrt sich das Hilfswerk.
Die Verantwortlichen der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern gaben Ende April bekannt, mit welchen Partnerorganisationen künftig im Asylbereich zusammengearbeitet werde. Verschiedene Organisationen, die bislang für den Kanton Aufträge ausführten, werden nicht mehr berücksichtigt. Darunter die Caritas Bern. Diese reagiert nun. Sie hat gegen den Entscheid Beschwerde eingereicht.
Caritas Bern wünsche sich verschiedene Klärungen im Zusammenhang mit der entsprechenden Verfügung und mache deshalb von ihrem Beschwerderecht Gebrauch, heisst es in einer Medienmitteilung. Mit der Beschwerde begehre die Caritas vollständige Akteneinsicht. Insbesondere verlange sie, der Beschwerde «die aufschiebende Wirkung zu erteilen».
Durch die Akteneinsicht kann die Caritas auf jeden Fall den genauen Entscheidprozess nachvollziehen und die Grundlagen für den Entscheid analysieren. Schliesslich ist Caritas Bern momentan im Auftrag des Kantons Bern für die individuelle Sozialhilfe von anerkannten Flüchtlingen zuständig. Daneben unterhält sie eine Fachstelle Wohnen, mit Angeboten im Bereich Wohnungsvermittlung und Wohnbegleitung, ebenfalls für anerkannte Flüchtlinge. Ausserdem führt Caritas Bern verschiedene Aufträge im Bereich Arbeitsintegration aus.
Rund 90 Personen arbeiten in diesen Bereich. Für sie hat Caritas Bern Ende 2020 keine Jobperspektive mehr, weil dann die Leistungsverträge mit dem Kanton auslaufen. Im Interview mit dem «pfarrblatt» teilte Caritas-Medienverantwortliche Oliver Lüthi mit, dass sich das Hilfswerk über die kommenden eineinhalb Jahre neu organisieren und als viel kleineres Hilfswerk neu positionieren müsse.
Andreas Krummenacher