Christine Schmaus ist Sakristanin und Sekretärin der Pfarrei St. Marien in Thun. Foto: zVg
Christine Schmaus: «Fehler gehören zum Menschsein»
Im Beichtstuhl: Christine Schmaus
Christine Schmaus, Sakristanin und Sekretärin der Pfarrei St. Marien in Thun, findet es gut, dass Beichtgespräche heute im direkten Kontakt mit dem Priester stattfinden.
Interview: Katharina Kilchenmann
Bekommen Sie als Sakristanin etwas von Beichtgesprächen mit?
Nach Gottesdiensten kommen öfters Menschen in die Sakristei, um zu beichten. Da bin ich nicht dabei, aber es löst in mir ein gutes Gefühl aus, da ich um die heilende Wirkung des Gesprächs weiss. Ich finde es wunderbar, dass sich niemand mehr im Beichtstuhl hinter einem Vorhang verstecken muss, so wie ich früher als Kind. Heutzutage finden die Gespräche im direkten Kontakt mit dem Priester statt.
Das hätten Sie sich als Kind auch gewünscht?
Ja! Es kam schon vor, dass ein Beichtgespräch in der Kirchenbank abgehalten wurde. Das hat für mich etwas Beruhigendes. Es gibt den Beichtenden das Gefühl, dass sie einfach Menschen sind. Menschen, die auch mal einen Fehler machen. Das gehört zum Leben, und man braucht sich deswegen nicht zu verstecken.
Wenn Sie etwas wieder gutmachen könnten, was wäre das?
Schwer zu sagen, ich bin heute der Mensch, der ich bin, weil ich Fehler gemacht habe. Durch meine Fehler habe ich gelernt, verständnisvoller mit anderen zu sein. Was mir immer öfter auch gelingt.