Christliche Mission - Menschlichkeit

15.10.2014

Missionieren, das geht heute nicht mehr. Denn die Mission brachte – nebst positiven Auswirkungen – Zwang, Gewalt und Blut über die Menschen. Zudem ist Religionsfreiheit heute ein Menschenrecht. Aber bei aller Toleranz brauchen wir auch Ideale, Werte und Ziele. Darüber müssen wir reden und entsprechend handeln, nicht gegen Atheismus und andere Religionen, sondern gegen Unmenschlichkeit. Die Globalisierung hat bisher nur die Kommunikation und die Wirtschaftswelt erfasst, aber nicht die Herzen. Ängste vor dem Fremden errichten neue Mauern, lassen nationale Egoismen aufleben und bauen gefährliche Spannungen auf. Die Mission im Sinn und Geist von Jesus besteht darin, unter uns und unter allen Menschen ein Bewusstsein von weltweiter Zusammengehörigkeit und Solidarität zu schaffen. Wahre Weltbürger sind nicht jene, die mit engem, egoistischem Herzen weltweite Geschäfte tätigen oder die ganze Welt bereisen, sondern jene, die in jedem Menschen (in den Armen!) ihren Bruder oder Schwester erkennen und entsprechend handeln. Gefragt ist dabei nicht nur humanitäre Symptombekämpfung, sondern faires Handeln im individuellen Leben und im Gestalten der nationalen und weltweiten Strukturen, die unser Zusammenleben bestimmen. Im Zeitalter der Globalisierung besteht die Mission von uns ChristInnen darin, mit Atheisten und Andersgläubigen «guten Willens» dafür zu sorgen, dass alle Menschen in Würde leben können.

Das Lebenshaus unseres Glaubens gleicht einer grossen Kathedrale, an der seit nunmehr 2000 Jahren ununterbrochen gebaut wird. Unzählige Bauherren haben  daran mitgewirkt: die frühchristlichen Gemeinden und Evangelisten, der   Glaubenssinn von Millionen Menschen, das kirchliche Lehramt, Prophetinnen und   Propheten. José Balmer schreibt über seinen Glauben. Ganz persönlich. In den  1980er Jahren lebte er in Bolivien. Sein Glaube ist von den Erfahrungen in dieser  Weltgegend geprägt.

Wer auf seine Anregungen einsteigen will, kritisch, zustimmen oder ergänzend, kann das in unserem begleitenden Forum tun (Online-Formular, Email).