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Das Kreuz der Schöpfung
Aki-Kolumne von Isabelle Senn
Am Karfreitag macht sich eine Gruppe von Studierenden auf zu einem Kreuzweg der besonderen Art. Dabei wird die Klimakrise, welche gerade junge Menschen stark beschäftigt, mit der Passion Jesu in Verbindung gebracht. Denn mit der menschlichen Natur Jesu leidet am Kreuz im Grunde die gesamte Schöpfung. Jedes Menschenleben ist untrennbar verwoben mit und selbst Teil der Schöpfung.
In der Auseinandersetzung mit Fragen rund um die Klimagerechtigkeit macht sich bei jungen, engagierten Menschen häufig ab einem bestimmten Punkt eine resignative Stimmung breit: Man tut doch so viel und möchte sich auch noch viel stärker engagieren fürs Klima und für die weltweite Gerechtigkeit. Doch ein Blick in die weite Welt und in die bunte Gesellschaft lässt erahnen, dass mehr zu tun wäre, als alle Engagierten gemeinsam zu bewältigen vermögen. Selbst das eigene Verhalten liesse sich immer weiter kritisch hinterfragen: «Jetzt gelingt mir zwar dies und ich habe mich in jenem Punkt klimafreundlich verbessert – doch ist das alles nichts im Vergleich zu dem, was ich noch alles machen könnte!» Der Blick auf Jesus und sein Kreuz kann entlasten: «Selbst wenn du an deinen Aufgaben – oder gar am Leben – scheiterst, ist das nicht das Ende; Gottes Ja zu seiner Schöpfung ist stärker als alle menschliche Verneinung!»
In der Passion Jesu kündet sich zaghaft bereits das Osterereignis an, und aus Sicht der Nachgeborenen lässt sich glaubend sagen: «Auf Karfreitag folgt Ostern; aus dem Tod geht durch Gottes Heilshandeln eine neue Schöpfung hervor.» Diese Hoffnungsperspektive kann ermutigend sein im dringend nötigen Einsatz für mehr Klimagerechtigkeit.
Isabelle Senn
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