Religion geht durch den Magen: Michael Kohn und Sasikumar Tharmalingam in der Küche im Haus der Religionen in Bern. «zVisite», Seite 3, der Printausgabe beigelegt. Foto: Annette Boutellier

Dass Frieden werde …

02.11.2023

Editorial der aktuellen Ausgabe von Andreas Krummenacher

Wenige Wochen nach dem Angriff auf die Zwillingstürme in New York erschien 2001 die erste Ausgabe der interreligiösen Zeitung «zVisite». Heute erscheint «zVisite» kurz nach dem grausamen Pogrom von 1400 Jüdinnen und Juden durch die Hamas und dem darauffolgenden Krieg im Gazastreifen. Das inhaltliche Motto «zVisite» für die Angehörigen verschiedener Religionen bleibt unendlich wichtig.

Derartige «Visiten», so heisst es im Editorial von vor 22 Jahren, fördern das gegenseitige Kennenlernen, und auch gegenseitige Vorurteile lassen sich so erkennen und hinterfragen. Wie anders kann der verständlichen Verunsicherung, kann Ängsten entgegengetreten werden als durch offene Information und durch das Zusammenführen von Menschen?

In der aktuellen Ausgabe von «zVisite» fragen wir nach: Wo steht der interreligiöse Dialog heute? Mit welchen Herausforderungen muss gerechnet werden? Es bleibt uns nichts anderes übrig, als unermüdlich den Ausgleich zu suchen, die Gemeinsamkeiten, und das Verständnis füreinander zu wecken.

Als «zVisite»-Machende geben wir uns, damals und heute, nicht der Illusion hin, dass unsere journalistisch begleiteten «Visiten» die Welt verbessern können. Aber vielleicht leisten sie doch einen kleinen Beitrag zu einer etwas differenzierteren Betrachtungsweise des «Anderen», der so anders gar nicht ist. Am Ende des Tages, wenn wir in unser Herz schauen, geht es uns allen darum, dass Gerechtigkeit entsteht – und Frieden. Die interreligiöse Zeitung «zVisite» finden Sie als Beilage in der Mitte dieser Ausgabe.