Firmung während Corona: Sara Obrist aus Ostermundigen. Foto: Pia Neuenschwander
«Den Firmweg macht man nicht allein»
In Ostermundigen unterstützen Freiwillige die Firmand:innen
Die Studentin Sara Obrist (20) aus Ostermundigen ist seit knapp drei Jahren Teil einer Gruppe von freiwilligen Firmbegleitenden. Sie schätzt den Kontakt zu Jugendlichen, die sich auf dem Weg zur Firmung befinden und ähnliche Fragen an das Leben stellen wie sie.
von Luca D'Alessandro
Sara Obrist hat ihre Firmung unter besonderen Umständen erlebt: Damals, 2020, galten Corona-Einschränkungen. Treffen zwischen gleichaltrigen Firmand:innen waren kaum möglich, «dadurch kam der Austausch leider zu kurz», sagt sie. Als Firmbegleiterin könne sie das Verpasste nachholen. «Der Dialog innerhalb der Peergroup unter gleichaltrigen Jugendlichen, die sich mit ähnlichen Lebensfragen beschäftigen, ist unglaublich bereichernd. Den Firmweg macht man nun mal nicht allein.» Sara Obrist versteht den Weg zur Firmung als wesentlichen Bestandteil der Firmung selbst.
Und sie sieht sich als Bindeglied zwischen Firmand:innen und Seelsorgenden, spricht sie doch dieselbe Sprache wie die Firmand:innen, kann ihre Fragen zu Themen wie Ausbildung, Freundschaft, aber auch die Sorgen um Krieg und Klima nachvollziehen. «Und es ist einfach auch nur schön, wenn man es miteinander lustig haben kann, beispielsweise an einem Abend in der Gruppe, an einem Weekend mit Übernachtung oder auf der Firmreise nach Rom. Das fägt.»
Wertvolle Unterstützung
Bei den Firmbegleitenden der Pfarrei Guthirt handelt es sich um eine motivierte Gruppe, die sich keineswegs als Ersatz zur Seelsorge versteht. Vielmehr bieten die Mitglieder in mannigfacher Weise wertvolle Unterstützung an, sei es bei der Organisation oder der inhaltlichen Mitgestaltung der Firmand:innentreffen.
Diese beinhalten beispielsweise eine gemeinsame Meditation oder den Austausch über Lebensräume, Selbst- und Fremdwahrnehmung. Die Themen werden in enger Zusammenarbeit mit den Seelsorgenden definiert, «wobei ich als Firmbegleiterin über allerhand Gestaltungsfreiraum verfüge. Ideen gibt es viele und schön ist, dass sich diese meist realisieren lassen.» Liebäugelt Sara Obrist etwa mit einem Kirchenberuf? «Nein», lacht sie, «ich befinde mich im Studium zur Volkswirtin, bin also eher technisch unterwegs. Das bedeutet aber nicht, dass ich keine Intuition für Zwischenmenschliches hätte.»