Den Sonntag schützen

09.03.2016

Die «Sonntagsallianz» wehrt sich gegen die schrittweise Abschaffung der arbeits- und konsumfreien Sonntage.

Im Zeitalter des schier unbegrenzten Konsums, wo immer und überall alles verfügbar sein soll, wo es im Winter Erdbeeren aus der Region zu kaufen gibt und die Möglichkeit bestehen muss, seine Einkäufe zu jeder Tages- und Nachtzeit 366 Tage im Jahr zu machen, kämpft die Wirtschaftslobby für eine immer stärkere Ausweitung der allgemeinen Ladenöffnungszeiten. Der Sonntag als Ruhetag ist schon lange nicht mehr unangetastet. Schon heute haben die Shoppingzonen in Bahnhöfen und grossen Einkaufszentren auch am Sonntag geöffnet.
Trotz der Versicherungen des Bundesrates und der Detailhändler, die Sonntagsruhe im Bundesgesetz unangetastet zu lassen, werden die Ausnahmen zunehmend zahlreicher. Schritt für Schritt wird der arbeitsfreie Sonntag abgeschafft. Leidtragende sind in erster Linie die Angestellten im Detailhandel.
Doch auch als Konsument muss man sich fragen, ob uneingeschränkte Konsummöglichkeiten wirklich auch am Sonntag Platz haben müssen, am Tag, der eigentlich für Familie, Freunde, Entspannung und süsses Nichtstun da ist. Die Wirtschaft möchte uns am liebsten rund um die Uhr konsumieren sehen. In der heutigen Zeit, welche von Stress und Hektik geprägt ist und alles immer schneller gehen muss, steht die «Sonntagsallianz» ein für einen Tag der Ruhe. Eine Pause in der Woche, auch für die im Verkauf Angestellten. Und erst recht für uns Konsumenten.

Sebastian Schafer


Infos:
sonntagsallianz.ch