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Der Kern
«Wortimpuls». Kolumne von Felix Klingenbeck
Der Kern ist ein anderer, als gemeinhin angenommen wird. Der Kern des Christentums ist ein gutes Zusammenleben aller (biblisch «Reich Gottes» genannt). Ziel der Kirchen ist es, zu einem guten Zusammenleben aller einen Beitrag zu leisten.
Darum setzen sich Kirchen für einen freien Ruhetag ein. Weil das Aufatmen und Ausruhen wichtig ist und ein gemeinsamer freier Tag für möglichst viele Menschen soziale Kontakte ermöglicht, die guttun.
Darum setzen sich Kirchen für religiöse Bildung ein. Weil das kritische Nachdenken über Gott und die Welt wichtig ist. Erst recht angesichts fundamentalistischer Tendenzen in Religionsgemeinschaften und in der Politik.
Darum bieten Kirchen Gespräche und Beratung (Seelsorge genannt) an, erreichbar rund um die Uhr, zugänglich für alle. Weil jemanden vertraulich zum Reden zu haben, für viele nicht selbstverständlich ist.
Darum haben Kirchen Überbrückungsfonds für !nanzielle Notlagen. Diese stehen allen offen, unabhängig von Weltanschauung und Religion.
Das ist der Kern des Christentums: zu einem guten Zusammenleben beizutragen. Kirchen sind nicht für sich selber da. Werden sie von den Menschen nicht als hilfreich für das Leben und Zusammenleben erfahren, verfehlen sie ihre Bestimmung.
Felix Klingenbeck