
Trauer um Papst Franziskus. Der Pontifex ist am 21. April verstorben. Foto KNA
Ticker: Der Papst ist tot - wie geht es weiter?
Die Schritte nach dem Tod eines Papstes sind genau geregelt. Im Ticker halten wir Sie informiert mit Updates und Hintergründen.
Annalena Müller/Redaktion «pfarrblatt»
Kardinäle beraten Beerdigungsdatum
Am Dienstagvormittag treffen sich die Kardinäle, die aktuell in Rom sind, um die Beerdigung von Papst Franziskus zu planen. Festgelegt wird der genaue Zeitpunkt der Bestattung. Laut Protokoll soll diese vier bis sechs Tage nach dem Tod stattfinden. Der kommende Samstag (26.4.) gilt aktuell als der favorisierte Termin. Zur Beerdigung werden Staatsoberhäupter aus aller Wert erwartet. Auch Präsident Trump hat sein Kommen angekündigt.
Derzeit befindet sich Franziskus' Leichnam noch in seiner Residenz im Vatikan, im Gästehaus Santa Maria. Mitarbeiter und Beamte des Vatikans können dort dem Papst die letzte Ehre erweisen.
Voraussichtlich am Mittwoch wird der Leichnam von Papst Franziskus in den Petersdom überführt, damit Gläubige dort vom Oberhaupt der katholischen Kirche Abschied nehmen können. Seine letzte Ruhestätte wird Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore finden.
Papst starb an Hirnschlag
Papst Franziskus ist nach langer Krankheit an einem Hirnschlag gestorben. Der Vatikan veröffentlichte am Abend des Ostermontags den Totenschein, ausgestellt vom Chef der vatikanischen Gesundheitsdienste, Professor Andrea Arcangeli. Der Heilige Vater verstarb am Ostermontag um 7.35 Uhr in seiner Wohnung in der Casa Santa Marta.

Die Beerdigung - Franziskus hat das Protokoll entschlackt
Elisabeth Zschiedrich
Ein Kennzeichen des Pontifikats von Franziskus war sein vergleichsweise bescheidenes Auftreten und Leben. Anders als seine Vorgänger wohnte er nicht im prunkvollen Apostolischen Palast, sondern im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Statt grosser Dienstwagen nutzte er Autos der italienischen Marke Fiat. Ausserdem betonte er immer wieder seine Rolle als einfacher Hirte und Jünger Christi.
Auch beerdigt werden wollte Franziskus als «normaler Christ». Daher veranlasste er 2024 eine Neuausgabe des liturgischen Buches «Ordo Exsequiarum Romani Pontificis». Dieses regelt die Begräbnisfeiern eines Papstes.
Trauerrituale an drei Orten
Die päpstlichen Trauerrituale finden traditionell an drei Orten statt: im Wohnhaus des Papstes, im Petersdom und am Ort der Beerdigung. Diese drei klassischen «Stationen» hat Franziskus beibehalten. Die einzelnen Riten und die dafür vorgesehenen liturgischen Texte hat er aber vereinfacht und zum Teil gestrichen. Der Begräbnisvorgang ist so insgesamt deutlich kürzer als bei früheren Päpsten.
Am Beginn der neuntägigen Trauerzeit steht die offizielle Feststellung des Todes durch den Kardinalkämmerer Kevin Farrell. Diese erfolgte bei Franziskus gestern Abend nicht in seinem Zimmer, wie bei seinen Vorgängern, sondern in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta. Direkt danach wurde der verstorbene Papst in einen einfachen mit Zink ausgekleideten Holzsarg gelegt.
Aufbahrung im Sarg, nicht auf einem Podest
Voraussichtlich am Mittwoch wird der Sarg mit dem Leichnam des Papstes in den Petersdom gebracht. Anders als noch Benedikt XVI. wird Franziskus im Petersdom nicht frei liegend, auf Kissen gebettet auf einem Podest, dem sogenannten Katafalk, aufgebahrt. Die Gläubigen werden von Franziskus stattdessen am offenen Sarg Abschied nehmen können. Anders als bisher üblich wird der päpstliche Bischofsstab dabei nicht neben dem Sarg liegen. Am Abend vor der Totenmesse wird der Sarg geschlossen.

Der Sarg wird ein mit Zink ausgekleideter Holzsarg sein. Die für Päpste traditionell festgeschriebenen drei Särge aus Zypresse, Blei und Eiche hat Franziskus abgeschafft. Dadurch entfällt auch das Ritual des Verschachtelns des inneren Sarges mit zwei äusseren.
Beerdigung ausserhalb des Vatikans
Die Beerdigung des Papstes soll innerhalb von vier bis sechs Tagen nach seinem Tod stattfinden. Auf seinen Wunsch hin wird Franziskus ausserhalb des Vatikans in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt. Die meisten seiner Vorgänger sind in den Grotten unter dem Petersdom begraben.

Die grösste Marienkirche Roms hatte für Franziskus schon vor seiner Amtszeit als Papst eine besondere Bedeutung. Wenn er als Bischof und Kardinal in die Ewige Stadt kam, ging er am Sonntagmorgen immer dorthin. Als Papst betete er vor und nach jeder Auslandsreise vor der Marienikone in der Basilika. Der letzte Papst vor Franziskus, der nicht im Petersdom bestattet wurde, war Leo XIII. Er verstarb 1903 und fand seine letzte Ruhe in der Lateranbasilika. In Santa Maria Maggiore wurden vor Franziskus schon sieben Päpste begraben.
Konklave in gut zwei Wochen
Nach der Beerdigung des Papstes beginnt eine neuntägige Trauerzeit. Es gibt verschiedene Gedächtnismessen für den Papst im Petersdom. Die bereits in Rom eingetroffenen Kardinäle treffen sich ausserdem täglich und beraten über das weitere Vorgehen. Sie bestimmen auch den Zeitpunkt für den Beginn der Papstwahl. Das Konklave beginnt in der Regel zwischen dem 15. und dem 20. Tag nach dem Tod des Papstes, also voraussichtlich in gut zwei Wochen.
Den Vorsitz übernimmt Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Eigentlich wäre dies die Aufgabe des Kardinaldekans Giovanni Battista Re. Der 91-Jährige ist aufgrund seines Alters jedoch nicht mehr zur Papstwahl zugelassen. Am Konklave dürfen nur Kardinäle teilnehmen, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.