Ein etwas anderer Zugang zu Gott. Kräuterstrauss zu Maria Himmelfahrt. Foto: Wolfgang Lehner/KNA

Der Schatz einer heiligen Handlung

14.07.2022

Segensfeiern in der Pfarrei Bruder Klaus, Bern

In Zeiten von Angst und Unsicherheit können Rituale, Andachten oder andere Formen religiöser Feiern den Menschen Halt geben. Davon ist Nicolas Betticher überzeugt. Der Pfarrer in Bruder Klaus Bern stellte gerade in der Pandemie fest, dass die Menschen in die Kirche kamen, etwa wegen der Stille, eines Gesprächs oder kleinen religiöse Handlungen. Die Menschen suchten, so Nicolas Betticher, «den Draht zum lieben Gott». Er hat darum verschiedene neue Andachten und Rituale in Bruder Klaus eingeführt, die ab Mitte August stattfinden.

«Es ist ein neuer Zugang zur Kirche, es muss nicht immer zwingend eine Eucharistiefeier sein, denn für viele Mitchrist:innen ist heute die Eucharistie sehr weit weg von ihrer Realität», so Nicolas Betticher auf Nachfrage des «pfarrblatt». Am 15. August werden etwa Kräuter gesegnet. Die Menschen können ein kleines Sträusschen Kräuter mit nach Hause nehmen. Am 28. August gibt es eine spezielle Segnung eines Marienbildes. In der Kirche wird das Muttergottes-Bild von Tschenstochau gesegnet. Das sei vor allem für die polnischsprachige Gemeinde in Bruder Klaus sehr wichtig, «damit sie davor beten können». Am 3. September dann findet ein Familiengottesdienst mit der Segnung der Schulkinder statt. Das sei mit einer Andacht und Gebeten verbunden, mit einem Kreuzzeichen auf die Stirn jedes Kindes, damit die Schule erfreulich und erfolgreich werde. Nicolas Betticher will diese Andachten und Segensfeiern regelmässig weiterführen. Für ihn ist «eine Segensfeier ein Schatz, eine heilige Handlung. Der Glaube kann so auf eine einfache Art und Weise neu gelebt werden.» 

Andreas Krummenacher

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