«[...] doch die 7 ist für mich alles und nichts kommt an sie heran. Ja, die 7 ist einfach alles, es ist die Zauber- und Märchenzahl.» Die Toten Hosen, Die 7 ist alles. Foto: Pia Neuenschwander
Die 7 ist alles
Wie «Die Toten Hosen» die Serie musikalisch untermalen könnten..
Müsste das «pfarrblatt» ein Lied zur laufenden Siebner-Serie suchen, bei der deutschen Rockband «Die Toten Hosen» würde es fündig: Ihr Song «Die 7 ist alles» sagt letztlich alles, was es zur Zahl Sieben zu sagen gibt. Vico Torriani kann mit seiner Schnulze «Siebenmal, das ist meine Lieblingszahl» nicht mithalten.
Nahtlos geht es vom letzten Beitrag über «Die Siebenmeilenstiefel» (siehe «pfarrblatt», Ausgabe 39/40 von vergangener Woche) zum heutigen Text, der die Sieben als Lieblingszahl verschiedener Sänger zum Thema hat. «Siebenmeilenstiefel» nämlich hat sich der britische Schlagersänger Graham Bonney gewünscht, um schneller bei seinem «Supergirl» zu sein, das «sieben Meilen von hier wohnt». 1967 war das. Wie wenig brauchte es noch vor fünfzig Jahren, «um zu Glück» zu gelangen!
Dem Publikum gefiel es, wie Graham Bonney zart schmelzend «siebenmal, siebenmal, das ist unsere Zahl» hinlegte: Der Song gehörte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu den meistverkauften.
Zehn Jahre zuvor hatte der Schweizer Schlagersänger, Schauspieler und Showmaster Vico Torriani (1920–1998) ein noch innigeres Bekenntnis abgelegt: «Siebenmal, das ist meine Lieblingszahl», sang er 1957 in seinem Song «Siebenmal in der Woche». Alles dreht sich hier um die Sieben: «Siebenmal in der Woche möcht‘ ich ausgehn, siebenmal möcht’ich glücklich sein mit Dir, siebenmal klopfe ich an Deine Tür. siebenmal frag‘ ich: ‹Gehst Du mit mir tanzen?›, siebenmal sagst Du: ‹Ja›, denn Du bist süss … siebenmal sind wir dann im Paradies.»
Die Leute waren hin: 22 Wochen lang hielt sich diese Zahlen-Schnulze zuoberst auf der deutschen Bestsellerliste.
Es war für mich eine der überraschendsten Momente im Verlauf der Recherchen zu dieser Siebner-Serie, als ich auf den Song «Die 7 ist alles» der berühmten deutschen Rockband «Die Toten Hosen» stiess. Zwei Veröffentlichungen gibt es, eine auf der Single «Nichts bleibt für die Ewigkeit» (1995), die andere auf der LP «Reich & Sexy II, Die fetten Jahre» (2002). Der Text liest sich quasi wie ein Inhaltsverzeichnis zu unserer Serie.
Die anderen Zahlen hätten auch ihre Bedeutung, heisst es zu Beginn, «doch die 7 ist für mich alles und nichts kommt an sie heran. Ja, die 7 ist einfach alles, es ist die Zauber- und Märchenzahl.» Bis zu dieser Stelle geben sich «Die Toten Hosen» ungewöhnlich sanft, doch dann hämmern sie los, wie man es von dieser seit 1982 bestehenden Gruppe kennt: mit den sieben Schöpfungstagen, den sieben Brücken und den sieben dunklen Jahren, dem Wolf, der erst «so richtig satt war», nachdem er sieben Geisslein gefressen hatte, dem verflixten siebten Jahr, den sieben letzten Worten Jesu am Kreuz, den sieben Zwergen und den sieben Posaunen von Jericho.
Dazwischen der Refrain: «Es ist nur ’ne Zahl, doch sie lässt mich nicht mehr los. Nur eine Zahl, ich kann nichts dagegen tun.» Womit bewiesen wäre: Selbst so hartgesottene Jungs wie «Die Toten Hosen» vermögen dem Zauber der Zahl Sieben nicht zu widerstehen.
Synes Ernst
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