Die Krux der Fleischproduktion
Ökumenische Kampagne
Als Hauptverursacherin des Klimawandels gefährdet die industrielle Landwirtschaft die globale Ernährungssicherheit. Setzt die Landwirtschaft jedoch vermehrt auf ökologische Methoden und kleinbäuerliche Betriebe, kann sie gar Teil der Lösung werden.
Kein Zweifel: Die Landwirtschaft ist Opfer des Klimawandels. Doch sie ist auch «Täterin»: über 30 Prozent der menschengemachten Treibhausgase gehen auf ihr Konto. Wenn Wälder gerodet und Hochmoore trockengelegt werden, um neues Ackerland zu gewinnen; wenn aus Erdöl produzierter Kunstdünger massenhaft auf die Felder gelangt; wenn schwere Maschinen den Boden umpflügen und Pflanzengifte aus Flugzeugen versprüht werden, dann ist die Landwirtschaft Klimakiller Nummer eins.
Nach der Ernte geht es weiter: Weitere 10 Prozent der Treibhausgase werden durch Verarbeitung, Transport, Kühlung, Erhitzung, Zubereitung und Entsorgung von Lebensmitteln verursacht. Konsum und Produktion von Rind- , Schweine- und Pouletfleisch fallen dabei besonders ins Gewicht: 80 Prozent der Emissionen aus der Landwirtschaft werden durch die Fleischproduktion verursacht.
Noch immer werden rund 70 Prozent der Lebensmittel von Bäuerinnen und Bauern in Handarbeit und mit traditionellem Wissen hergestellt, für den lokalen Markt und die eigene Versorgung. Doch auch wenn sie wenig zum Klimawandel beitragen, sind die kleinen Betriebe seinen Folgen oft schutzlos ausgeliefert. In Entwicklungsländern kommen weder der Staat noch private Versicherungen für den Verlust der Ernte durch Überschwemmungen auf. Wer bereits am Rand des Existenzminimums lebt, steht auch bei kleineren Verlusten schnell vor dem Nichts.
Um sich gegen die Risiken des Klimawandels zu wappnen, schöpfen schon jetzt viele Kleinbetriebe aus dem reichen Fundus der ökologischen Landwirtschaft. Sie experimentieren mit lokalen Saatgutsorten, die sie an die veränderten Regenzeiten anpassen. Sie pflanzen Obstbäume, die gleichzeitig Schatten spenden, den Boden vor dem Austrocknen und vor Erosion schützen. Das Pflegen des fruchtbaren Bodens ist das A und O einer klimafreundlichen Landwirtschaft. Heute fördern die Rahmenbedingungen eine Landwirtschaft, die so schnell und so viel wie möglich mit möglichst wenig Arbeit produziert. Dafür werden natürliche Kreisläufe in Einzelteile zerlegt, rationalisiert und einer industriellen Logik unterworfen. Soll hier etwas ändern, muss auch die Handelspolitik der Staaten, die Preispolitik von Lebensmittelkonzernen und die Einkaufspolitik der Supermärkte sowie unser Konsumverhalten ändern. Nur dann können bäuerliche Betriebe gesunde Lebensmittel herstellen, die Artenvielfalt erhalten und dem Klimawandel entgegenwirken.
Tina Goethe, Teamleiterin Recht auf Nahrung, Brot für alle
Petition für eine gerechte Klimapolitik!
Der Klimawandel fordert bereits heute unzählige Opfer und verursacht dramatische Umweltschäden und Kosten. Die armen Regionen der Welt trifft es dabei am stärksten, obwohl sie am wenigsten dazu beigetragen haben. Für die Schweiz als eines der reichsten Länder ist es deshalb höchste Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Fordern Sie von Umweltministerin Doris Leuthard eine gerechte Klimapolitik!
Dafür können Sie http://www.sehen-und-handeln.ch/de/handeln/%20klimapetitionHIER die entsprechende Pedition unterschreiben!