Die US-Botschafterin für die Schweiz und Liechtenstein, Suzy LeVine, bläst am interreligiösen Frauenparlament Stand up! das Schofarhorn. Foto: Maya Jörg

Die Stimmen der Frauen endlich hören

04.10.2016

Knapp 90 Frauen aus 7 Religionen trafen sich am vergangenen Sonntag im Haus der Religionen zum interreligiösen Frauenparlament.

Knapp 90 Frauen aus 7 Religionen trafen sich am vergangenen Sonntag im Haus der Religionen zum interreligiösen Frauenparlament. Laavanja Sinnadurai, Schweizerin mit tamilischen Wurzeln, erzählte von der Kunst, sich in zwei Welten zu bewegen und die Islamwissenschaftlerin Deniz Yüksel analysierte Bedingungen und Schwierigkeiten des Dialogs.

Ein Höhepunkt war die Rede der US-Botschafterin Suzy LeVine. An konkreten Beispielen aus ihrer politischen Arbeit und ihrem religiösen Engagement in der jüdischen Gemeinschaft zeigte LeVine, dass die Stimme der Frauen entscheidendes Gewicht und Diversität schöpferische Kraft hat. «Women’s voices matter because of our ability to think and act differently, our ability to connect with men AND women, and our positive contribution to the world.» In der Friedensarbeit wie auch interreligiösen Dialog müssten Frauen eine prominente Rolle einnehmen.  

In den Workshops erarbeiteten die Religionsgemeinschaften eine Selbstverpflichtung sowie Visionen, wie Frauen unterschiedlicher Religionen gemeinsam sichtbar werden können. Intensiv diskutiert wurde in der Schlussrunde die Idee eines gemeinsamen Gefässes. Konkrete Schritte konnten jedoch nicht aufgegleist werden. Dies lag auch an den knappen Ressourcen der beteiligten Frauen. Voraussichtlich aber wird es ein 3. Interreligiöses Frauenparlament geben. Dafür machten sich muslimische Frauen der 2. Generation stark.  

Das interreligiöse Frauenparlament wurde von Heidi Rudolf und Angela Büchel Sladkovic organisiert. Die Trägerschaft bildeten das Katharina-Werk, der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF, die Evangelische Frauen Schweiz EFS, Mission 21, die Gemeinschaft Christen und Muslime GCM sowie das Haus der Religionen.

Angela Büchel Sladkovic