Ein Aufrichtfest ist ein Dankeschön an die Bauleute für die geleistete Arbeit. Foto: Steve Wenger

«Dieser Ort soll leben!»

25.04.2022

Es ist angerichtet. Aufrichtfest für das neue Pfarreizentrum Ins

«Ein Treffpunkt für alle», so lautet das Credo des Pfarreizentrums Sankt Maria Ins, das vergangene Woche ihre Aufrichte feierte. Mit dem Neubau, einer Freitreppe und einem einladenden Innenhof kann der Willkommens-Anspruch bald noch besser umgesetzt werden.

Von Christina Burghagen

Einen zukunftsweisenden Grund zum Anstossen gab es am vergangenen Mittwoch auf dem Areal der Kirche und des Pfarreizentrums Sankt Maria am Fauggersweg 8 in Ins: Der Neubau und die aufwändige Umgestaltung schreitet zügig voran und wurde mit einer Aufrichte vom Kirchgemeinderat, den Bau-Verantwortlichen und den beteiligten Handwerkern gebührend zelebriert. 

Seit Anfang der 1960er-Jahre diente das Pfarreizentrum und die Kirche Sankt Maria der katholischen Kirchgemeinde Seeland-Lyss nicht nur Gläubigen als Begegnungsstätte, sondern auch vielen weiteren Menschen, wie Gruppen und Vereinen. Doch sowohl die Gestaltung als auch die Gebäude an sich waren in die Jahre gekommen und bedurften einer Sanierung. So wurde die Entscheidung getroffen auch baulich neu zu denken. «Der alte Pfarrsaal eignete sich hervorragend als Basis, um einen Neubau draufzusetzen», erklärte die Zürcher Architektin Melanie Franko.


Das am Hang gelegene Areal bot bislang einen Saal auf Strassenniveau. Hier befinden sich jetzt Büroräume, während der Saal nun auf der Höhe der Kirche zu finden ist. Auf eben dieser Höhe wird als separates Gebäude rechts neben der Kirche noch eine Sakristei gebaut. «Der Platz vor der Kirche lädt auch ohne Kirchgang oder Anlass durch sein herrliches Alpenpanorama zum Verweilen ein», schwärmt die Architektin.

Lift, Küche, Saal

«Mit den neuen Gebäuden und der Freitreppe, die das Areal zur Strasse hin öffnet, soll dieser Ort noch mehr leben als in der Vergangenheit», freut sich die Kirchgemeinderats-Präsidentin Patricia Lehmann

Im Vordergrund stehe die Hauptaufgaben der Kirche (Liturgie, Diakonie, Verkündigung und Koinonia), aber auch die Gesellschaft und das Leben müssen ein Zuhause in unseren Räumlichkeiten finden. Es sei nicht einfach, all diesen Ansprüche gerecht zu werden. Doch Dank der intensiven Mitarbeit aller beteiligten Personen sei ihnen dies sehr gut gelungen. «Die happigen Sitzungen haben sich gelohnt», bemerkte Patricia Lehmann schmunzelnd bei ihrer Ansprache.


Das zweigeschossige Pfarreizentrum beherbergt sowohl administrative Räumlichkeiten für den Zentrumsleiter und das Pfarreisekretariat als auch ein unterteilbarer Saal für Anlässe, Feste, Schulungen und vieles mehr. Darin finden bis zu 100 Personen oder geteilt je 40 Gäste ausreichend Platz. Ergänzt wird das Angebot durch eine Voll-Küche zum Beispiel für Kochkurse oder zum Vorbereiten etwa von Apéros nach Hochzeiten oder Trauerfeiern, die bei schönem Wetter auch im neu gestalteten Innenhof stattfinden können. Alle Räumlichkeiten entsprechen einer ökologischen Grundhaltung inklusive Erdsondenheizung und sind mit einem Personenlift behindertengerecht ausgestattet.


Freie Sicht zur Kirche

Der Kirchenaufgang wurde, zusammen mit dem Vorplatz, vollständig umgestaltet, sodass die Marienkirche von der Strasse aus mit der sich öffnenden Freitreppe bestens zur Geltung kommt. Die im Jahr 1963 erbaute und unter Denkmalschutz stehende Kirche soll in ihren Grundzügen nicht verändert werden. Sanierungen werden im Innenbereich bei der Lüftung, der Heizung sowie bei Licht und Ton vorgenommen. 

Die Kirchgemeindeversammlung hat für dieses umfassende Projekt einen Kredit von 2.4 Millionen Franken aufgewendet. «Wir mussten unseren Kredit um 200 000 Franken aufstocken, weil durch die Pandemie Baustoffe massiv teurer wurden», gibt Lehmann Auskunft.

Das neue Zentrum soll ein Ort für die Menschen sein. Jede Person, jede Gruppierung oder jede Organisation ist eingeladen sich im neuen Pfarreizentrum Sankt Maria Ins zu Hause fühlen. «Ein Springbrunnen im Innenhof wäre noch schön», sinnierte die Kirchgemeinde-Präsidentin im Gespräch, «aber dafür haben wir leider noch keinen Sponsor.» Eröffnungsfeierlichkeiten sind für November oder Dezember 2022 geplant.