Walter Riedweg (24.12.1942 – 2.11.2018)

Dr. Walter Riedweg: Der ehemalige Synodepräsident ist tot

05.11.2018

(24.12.1942 – 2.11.2018)

Am Freitag, 2. November, starb im Alter von 75 Jahren Dr. Walter Riedweg. Er war acht Jahre lang Präsident der Synode der römisch-katholischen Landeskirche. Zuletzt war er Vorstandsmitglied im Kirchgemeindeverband des Kantons Bern, dessen Mitbegründer er war.

Walter Riedweg war viele Jahre lang als Ökonom in verschiedenen Funktionen bei der Swisscom tätig, auf der operationellen Führungsebene und dann in verschiedenen Verwaltungsratsmandaten. Der gebürtige Luzerner hatte einen offenen Blick und Verständnis für andere. Im «pfarrblatt»-Porträt aus dem Jahr 2000 sprach sich Walter Riedweg dezidiert für die Ökumene aus, für «ein aktives Aufeinanderzugehen». Er sah die Nöte und Sorgen der «Büetzer und einfachen Menschen», appellierte an die Solidarität aller. Jede Form von Extremismus, so heisst es im Porträt, sei ihm ein Greuel.

Walter Riedweg gehörte zur Pfarrei St. Antonius Bümpliz. Diese Pfarrei vertrat er denn auch bis 2015 im Landeskirchen-Parlament. Die Kirchgemeinden, das Zusammenspiel der staatskirchenrechtlichen und pastoralen Verantwortlichen, der Einsatz für die Kirche auf verschiedenen Ebenene, auch als Freiwilliger – das waren für Walter Riedweg wichtige Punkte, die er im «pfarrblatt»-Interview aus dem Jahr 2003 betonte.

In einer Mitteilung der römisch-katholischen Landeskirche zum Tod von Walter Riedweg heisst es: «In seiner Zeit als Synodaler hat Walter Riedweg vieles bewirkt, so gestaltete er die Teilrevision der Kirchenverfassung mit, die im Jahre 2006 in Kraft trat, und war erster Präsident der Finanzkommission.» Weiter wird seine Rolle im Kirchgemeindeverband betont, den er «in den aktuellen Verhandlungen mit dem Kanton zum neuen Landeskirchengesetz vertrat». Walter Riedweg sei ein, so die Landeskirche, «engagierter Vertreter unserer Kirche» gewesen.

Auch der Kirchgemeindeverband des Kantons Bern drückt in einer Traueradresse seine Betroffenheit aus. Er habe die Verbandsgeschichte in «hohem Masse mitgeprägt», heisst es darin. «Die Kirchgemeinden waren ihm ein zentrales Anliegen, das er mit enormem Engagement und bemerkenswertem Ideenreichtum unterstützte», schreibt der Verband. Walter Riedweg habe in der Zusammenarbeit der einzelnen Konfessionen eine dringende Antwort auf die «Erosion des christlichen Glaubens» erkannt. «Wir verlieren», heisst es zum Schluss, «eine herausragende Persönlichkeit und einen treuen Freund, dessen Andenken wir in hoher Dankbarkeit bewahren werde».

Andreas Krummenacher

Würdigung
im Rahmen des Trauergottesdienstes am 8. November in der St. Antoniuskirche in Bümpliz durch den Kirchgemeindeverband des Kantons Bern

Aus dem Archiv
«Kirche muss sich einmischen», Porträt von Jürg Meienberg, «pfarrblatt» Nr. 38-39/2000
«Spannende Arbeit», Interview im «pfarrblatt» Nr. 42/2003