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Ein Moment Heiterkeit
Kolumne aus der Spitalseelsorge
von Nadja Zereik, Seelsorgerin Inselspital
Schwere liegt im Zimmer. Eine junge Patientin ist chronisch krank. Schon lange. Schmerzen zehren. Familienangehörige sind da. Ratlos. Was sagen? Was tun? Gibt es Trost in einer solchen Situation?
Ein kurzes, heftiges Klopfen, die Tür fliegt auf, ein Techniker steht im Zimmer. Die Pflege habe den technischen Dienst informiert, dass das Telefon nicht funktioniere. Daher sei ein Support-Ticket erstellt worden und daher sei er nun hier. Also eben: Um den Schaden zu beheben, um das Ding da wieder in Gang zu bringen.
Die Patientin schüttelt den Kopf. Sie möge sowieso nicht telefonieren. Der Techniker zögert. Naja, aber er sei nun mal hier und das Ticket sei gelöst, also müsse er sich ums kaputte Telefon kümmern. Sie könne es ja nachher ausschalten, wenn es wieder funktioniere. Die Karte da rausziehen, schon bleibe sie ungestört.
In dem Moment läutet das Telefon. Verdutzte Gesichter rundum. Und der Spruch eines Angehörigen, ob da wohl irgendwo eine versteckte Kamera montiert und der ganze Albtraum bald vorüber sei?
Heiterkeit verbreitet sich für einen Moment. Auch die junge Patientin lacht.
Nadja Zereik, Seelsorgerin Inselspital