Foto: Insel-Gruppe
Ein neues Gesicht im Seelsorgeteam
Kolumne aus der Inselspitalseelsorge
Ich bin in Albanien geboren und aufgewachsen. Nach dem Gymnasium bin ich für ein islamisches Theologiestudium in die Türkei gegangen und habe dort fünf Jahre mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammengelebt. Danach habe ich als Religionslehrer auf der Primarstufe und als Klassenlehrer an einem Gymnasium in Albanien gearbeitet.
2017 bin ich nach Deutschland gezogen, und seit 2018 lebe ich in der Schweiz, wo ich mein Masterstudium in Islam und Gesellschaft und Interreligiösen Studien an der Uni Fribourg abgeschlossen habe. Während des Studiums konzentrierte ich mich insbesondere aufs Thema Seelsorge und schrieb meine Masterarbeit über «Personenzentrierte Seelsorge aus islamischer Perspektive».
Seit August 2024 arbeite ich im Seelsorgeteam des Inselspitals Bern und seit März 2023 als Seelsorger in einem Rückkehrzentrum in Bern. Dort begleite ich Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Meine Freizeit verbringe ich gerne mit meiner Familie, gehe in den Bergen wandern, spiele Fussball und arbeite so viel wie möglich mit den Händen in der Erde. Dabei begleitet mich folgender Koranvers: «Aus ihr (der Erde) erschaffen Wir euch, und in sie bringen Wir euch zurück, und aus ihr werden Wir euch ein zweites Mal hervorbringen» (Sura 20,55).
Rubin Gjeci, Seelsorger Inselspital Bern
Willkommen, Rubin Gjeci!
Es freut uns, dass Rubin Gjeci zum multireligiösen Gesicht der Seelsorge am Inselspital beiträgt. Wie alle übrigen Seelsorgenden hat er seine Zuständigkeit auf definierten Stationen und besucht Menschen unabhängig von ihrem lebensphilosophischen oder religiösen Hintergrund. Zudem kann er für spezifisch muslimische Anliegen auf dem gesamten Insel-Campus einbezogen werden. Damit ergreifen wir die Chance, ein multireligiöses Seelsorgemodell zu gestalten, das sich am Konzept der Seelsorge am Inselspital orientiert. Wir sind für alle da und vermitteln bei spezifischen Anliegen geeignete Adressen.
Die Auswirkungen dieser Konzepterweiterung werden durch das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft (SZIG) der Universität Fribourg evaluiert. Die Interkonfessionelle Konferenz der Landeskirchen und Jüdischen Gemeinden (IKK), der islamische Kantonalverband Bern (IKB) und die Fachstelle für kirchliche und religiöse Angelegenheiten im Kanton Bern (BKRA) wurden in die Erarbeitung des Evaluationsauftrages einbezogen. Die Forschungsarbeit wird finanziert über das Budget der Fachstelle für kirchliche und religiöse Angelegenheiten des Kantons Bern.
Simone Bühler, Leiterin Seelsorge Inselspital