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Ein «Risky Dinner» im aki
Aki-Kolumne von Marco Schmidhalter
In Kooperation mit der Organisation Voyage-Partage führten wir im aki ein «Risky Dinner» durch. Das Ziel des Dinners war das Aufzeigen von globaler Verteilungsungleichheit.
Zu Beginn zogen die Teilnehmenden ein Los mit einer Nummer. Dadurch wurden sie in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Zwei Personen durften ein Fünf-Gänge-Menu geniessen
(10 % der Weltbevölkerung besitzen rund 85 % des weltweiten Vermögens), zwei Personen erhielten ein Drei-Gänge-Menu (20 % verdienen zwischen 5000 und 15 000 Dollar im Jahr), zwei Personen gingen leer aus (11 % leiden weltweit an Hunger) und die restlichen zwölf Personen mussten sich mit einem Teller Reis begnügen (die unteren 70 % der Bevölkerung verdienen unter 5000 Dollar im Jahr).
Die Stimmung unter den Teilnehmenden fiel sehr unterschiedlich aus: Eine Person versuchte, ihr Fünf-Gänge-Menu «so schnell wie möglich» zu essen, weil es ihr unangenehm erschien, zu tafeln, solange die anderen (noch) nichts auf dem Teller hatten. Die zweite «vermögende» Person teilte mit ihren Tischnachbar:innen das Essen, um die Verteilung etwas auszugleichen. Eine Person, welche kein Essen auf dem Teller hatte, entschied sich für eine kreativere Herangehensweise, um an Essen zu kommen: Sie ging ganz einfach von Tisch zu Tisch und nahm von allen Tellern eine Gabel voll.
Das «Risky Dinner» war ein voller Erfolg und machte mir persönlich einmal mehr bewusst, dass nicht alles selbstverständlich ist. Vielmehr sollten wir jeden Tag dankbar über unsere Privilegien sein und zu schätzen versuchen, was wir alles haben!
Marco Schmidhalter