Plakate mit den Gesichtern der Entführten. Foto: ein
Eine Schabbat-Tafel für die Geiseln
Bundesplatz: Erinnern an israelische Geisel:innen, die von der Hamas gefangen gehalten werden.
Eine lange, gedeckte Tafel erinnerte am Freitag, 27. Oktober, auf dem Bundesplatz an die über 220 Männer, Frauen und Kinder aus Israel, die seit dem 7. Oktober von der Terrororganisation Hamas in Gaza als Geiseln festgehalten werden.
Von Hannah Einhaus
Plakate an jedem Platz zeigten Namen und Gesichter der Entführten, darunter Babys, kleine Kinder und Schoah-Überlebende. Am Freitagabend treffen sich jüdische Familien jeweils zum grossen Schabbatessen. Bei über 200 von ihnen blieben auch dieses Mal Stühle leer. Ob die gefangenen Liebsten noch leben und wie es ihnen geht – diese Ungewissheit ist für Angehörige und Freund:innen eine Qual.
Die Organisator:innen der gedeckten Tafeln – letzten Freitag unter anderem auch in Wien, Kopenhagen und New York – erinnern daran und fordern eine sofortige und bedingungslose Freilassung der Geisel:innen.
Hintergrund
Am 7. Oktober waren Hunderte Hamas-Terrorist:innen in israelische Dörfer und Städte vorgedrungen und haben nicht nur über 200 Menschen entführt, sondern an diesem einen Tag über 1300 Zivilist:innen ermordet, vergewaltigt, geköpft und verbrannt – das grösste Pogrom an Juden und Jüdinnen seit 1945.
Israels Gegenoffensive in Gaza richtet sich gegen führende Köpfe und militärische Zentralen der Hamas. Da sich diese in dicht besiedeltem Gebiet und Einrichtungen wie Spitälern verschanzen und die eigene Zivilbevölkerung als Schutzschild missbrauchen, kommt es auf palästinensischer Seite zu hohen Opferzahlen.
Die Hamas regiert in Gaza seit ihrer Wahl 2006 und verfolgt seit Anbeginn – und mit Hilfe Irans – die Vernichtung Israels (nachzulesen in ihrer Charta). Viele Hilfsgüter für den Aufbau der zivilen Infrastruktur in Gaza (Wasser- und Stromversorgung, Beton) gingen und gehen seit 2006 in militärische Einrichtungen der Hamas gegen Israel. Leidtragende ist die zivile Bevölkerung.