Sitzungsraum auf der Redaktion «pfarrblatt» an der Alpeneggstrasse in Bern. Protokollführerin Isabel Etter und Vorstandsmitglied Robert Zemp zählen die Stimmen aus. Foto: Andreas Krummenacher

Einmalig in 110 Jahren

29.06.2020

Die «pfarrblatt»-Vereinsversammlung 2020 fällt aus - es wird schriftlich abgestimmt

Kirchliches Leben braucht persönliche Begegnungen. Darum bleibt es hoffentlich bei diesem einen Mal, dass sich die Delegierten der «pfarrblatt»-Gemeinschaft Bern mit einer virtuellen Versammlung begnügen mussten.

Guido Lauper

Vereinspräsidentin Anne Durrer bringt im Jahresbericht auf den Punkt, was die Leute wohl am meisten beschäftigt: «Wer hätte sich in einer Gesellschaft, die gerne meint, man könne alles planen und kontrollieren, vorgestellt, dass ein Virus unser Leben, unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unser kirchliches Leben so stark in den Grundfesten erschüttern würde.» So habe die am 16. März geplante Versammlung auch am Verschiebedatum vom 27. Juni nicht stattfinden können.

«Wir haben die Kirchgemeindepräsidien angeschrieben, die Gemeindeleitenden und die Pfarreisekretariate. Sie mussten uns ihre Delegierten melden. 82 Namen erhielten wir zurück. Diesen haben wir die Unterlagen per E-Mail gesendet», schreibt mir «pfarrblatt»-Chefredaktor Andreas Krummenacher ins Homeoffice. Von den 82 Angeschriebenen seien 48 Antworten eingegangen, 47 davon gültig.

Am 29. Juni sichteten Protokollführerin Isabel Etter, Andreas Krummenacher und Vorstandsmitglied Robert Zemp die Unterlagen. Redaktionsassistentin Andrea Huwyler bereitete alles vor, Robert Zemp zählte nach und bestätigte die erfassten Zahlen.

Das Gute vorweg: Alle Geschäfte wurden einstimmig angenommen. Kurt Aufdereggen für die Gesamtkirchgemeinde Bern und Blanca Burri als Leser*innenvertreterin Oberland erhielten das volle Vertrauen der Stimmberechtigten und komplettieren damit den «pfarrblatt»-Vorstand. Im Jahresbericht schreibt Anne Durrer, dass die Neuorganisation der Adressverwaltung endlich abgeschlossen wurde, eine grosse Arbeit für die Pfarreisekretariate und IT-Spezialist*innen. Auch das Redaktionsstatut wurde überarbeitet. «Die gedruckte Zeitung ist längst nicht tot. Aber sie muss sich ständig wandeln», schreibt Andreas Krummenacher im Jahresbericht der Redaktion.

Doch sei die Arbeit mit der Veröffentlichung der Printausgabe längst nicht mehr getan. In den sozialen Medien – «wo die Menschen sind» – solle Aufmerksamkeit erzeugt werden. Bei dieser laufenden Arbeit sei das Redaktionsteam stark unterstützt worden, freut sich Krummenacher und verweist auf den bevorstehenden Aufwand, der durch Corona noch viel komplizierter geworden sei. Verwalterin Beatrice Glauser und Finanzvorstand Till Dirkesmann schreiben in den Erläuterungen des Budgets 2021: «Um die Zukunft des ‹pfarrblatt› zu sichern, ist mindestens jährlich eine ganztägige Retraite mit dem Vorstand und der Redaktion geplant. Die Sitzung wird durch eine Fachperson aus der Medienbranche geleitet. Es wird mit vermehrtem Beizug von Fachpersonen unter dem Jahr gerechnet.»

Die Rechnung 2019 verzeichnet einen Ertragsüberschuss von 264 750 Franken. 2021 wird mit einem Aufwand von 1 424 000 Franken budgetiert, bei einem Ertrag von 1 442 000 Franken. Der Abopreis für die Printversion soll daher für die Kirchgemeinden leicht sinken, trotz erwarteter Erhöhung der Portokosten für 2020 und 2021. Gerechnet wird weiterhin mit einer Auflage von rund 52 000 Exemplaren.