In einem dunklen und feuchten Raum werden Säcke mit Erde und Pilzsamen aufgehängt, aus denen die Pilze spriessen. Foto: zVg

Elisabethentag 2016 - ein Projekt in Uganda

16.11.2016

Das Elisabethenwerk unterstützt benachteiligte Frauen in Asien, Lateinamerika und Afrika.

Die Geschichte der gütigen Elisabeth ist hinlänglich bekannt. Ein Leben in guter Gesellschaft und Reichtum. Doch die kleine Elisabeth hat ein grosses und gütiges Herz. Sie sieht mit grosser Sorge, dass es längst nicht allen Menschen gut geht. Sie «schmuggelt» im verdeckten Korb Brot für die Ärmsten. Bei einer Kontrolle sagt Elisabeth, sie habe nur Rosen im Korb. Beim Aufdecken des Inhaltes staunt auch das kleine Mädchen nicht schlecht. Es sind tatsächlich nur Rosen im Korb.


Heute gibt es das Elisabethenwerk vom Schweizerischen Katholischen Frauenbundes SKF. Die Verantwortlichen haben es sich zur Aufgabe gemacht, benachteiligten Frauen in Asien, Lateinamerika, Afrika zu helfen. Die Hilfe ist immer auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. In den verschiedensten Ländern hat das Elisabethenwerk bewährte Partnerinnen. Die Initiative für ein Projekt kommt von einer lokalen Gruppe – erst dann leistet das Elisabethenwerk Unterstützung. Mit überschaubaren, basisnahen Projekten in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Einkommensförderung.

Durch die Unterstützung von Frauennetzwerken werden verschiedene Frauengruppen nachhaltig gestärkt, sodass sie längerfristig selbständig und unabhängig für sich und ihre Familien ein Auskommen erwirtschaften können. Das Elisabethenwerk verfolgt einen partizipativen Ansatz und strebt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frauen im Norden und Süden an. In Uganda ist Landwirtschaft meist Sache der Frauen. Neben der Ernährung der Familie müssen die Frauen auch dafür sorgen, dass sie genügend Geld zusammenzubringen, um den Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.

In dem vorliegenden Projekt unterstützt das Elisabethenwerk Caritas Kampala, das die Anliegen der lokalen Frauenorganisation «Kola Ng’Omuddu Farmers Association» vertritt. Die Frauenorganisation wurde 2004 gegründet und zählt mittlerweile 85 Mitglieder. Die Frauen wohnen in der vorstädtischen Region Ssisa und wurden in einem Vorgängerprojekt in den Bereichen organische Landwirtschaft, Landwirtschafts- und Einkommensmanagement sowie in der Tierhaltung (Milchkühe, Ziegen, Hühner und Schweine) unterrichtet. Familien, die mangeloder fehlernährt sind, nehmen an einem Seminar über ausgewogene Ernährung teil und erhalten im Anschluss Gemüse- und Pilzsamen (Myzelien). Weitere 20 Frauen werden in diesem Bereich tiefer geschult. Diese geben ihr erworbenes Wissen an die Gruppenmitglieder weiter. Die Samen werden mittels Pass-on-System so verteilt, dass am Schluss alle Frauen eine eigene Pilzzucht bzw. Gemüseproduktion aufbauen können. Allgemein hat der Verkauf von Pilzen (Restaurants und Supermärkte) an Attraktivität gewonnen, da Pilze als sehr gesund gelten und eine willkommene Nahrungsergänzung darstellen.

Um den Zugang zum Markt zu sichern, ist nicht nur der Aufbau eines kollektiven Marketings notwendig, sondern auch die Gründung einer zertifizierten Kooperative mit internem Kontrollsystem. Durch Schulungen in Gruppendynamik, Führung, Kundenorientierung sowie Persönlichkeitsbildung stärken die Frauen den Zusammenhalt untereinander. In Marketingkursen wird ihnen vermittelt, wie der Markt funktioniert und weiterentwickelt werden kann. Ausserdem lernen sie in einer Studienreise, wie Pilze verarbeitet – getrocknet oder gekühlt – werden und dadurch zu einem höheren Preis verkauft werden können. Engagierte Fachleute beraten die Frauen individuell und geben Tipps, wie sie die Produktion verbessern können. Das Werk wird getragen von zahlreichen Gönnerinnen und Gönnern in- und ausserhalb des SKF, die direkt, über das Kirchenopfer zum Elisabethentag oder auch durch ein Legat ihre Solidarität mit Frauen im Süden bekunden.

Vera Schlittler-Graf

Elisabethenwerk
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