Emmaus. Foto: SilasBaisch / photocase.de

Emmaus-Ostern

17.04.2020

Auferstehung nicht nur in der Kirche. Von Jerko Bosic, Büren an der Aare

«Christus ist auferstanden! Ja, er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!» So ertönt eigentlich in den Ostergottesdiensten der fröhliche Ruf.

Dieses Jahr ist es anders. Keine Ostergottesdienste, kein fröhliches «Halleluja!» Ich frage mich aber: Feiern wir denn die Auferstehung nur in der Liturgie der Kirche? Kann den Christus nicht überall und bei jeder und jedem von uns auferstehen? In den Familien? In den Gemeinden, die über das Gebet und den Glauben miteinander verbunden sind?

Die Geschichte der zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus sprechen mich hierbei an (Lk 24,13–35). Zutiefst erschüttert und verunsichert über die Ereignisse um Leiden und Tod Jesu treten sie den Heimweg nach Emmaus an. Einzig der gegenseitige Austausch darüber hilft ihnen, die Erlebnisse zu verarbeiten. Die Botschaft, dass der Herr auferstanden sei und lebt, haben sie offenbar gar nicht mehr mitbekommen.
Unterwegs erscheint ihnen der Auferstandene. In ihrem bedrückten Zustand erkennen sie ihn jedoch nicht sofort. Erst als er mit ihnen am Tisch sitzt und das Brot bricht, gehen ihnen die Augen auf. Also lebt Christus nun auch für sie und erfüllt ihre Herzen mit neuem Mut und Lebenskraft.

Die Ereignisse der letzten Wochen lassen auch uns mitunter nicht erkennen und mitbekommen, dass das Leben weitergeht und wir in diesem noch viel Gutes erbringen können – gerade für diejenigen unter uns, die viel Schmerz und Leid erfahren haben. Er will mit uns sein und uns sagen: «Hab keine Angst, ich habe den Tod überwunden!» Christus ist auferstanden! Auch für dich, auch für euch alle zuhause! Halleluja! Tragen wir diese Botschaft zu den Menschen.

Jerko Bozic, Pfarreiseelsorger Büren an der Aare