Engagement für Flüchtlinge
An der Sitzung des Grossen Kirchenrates der Röm.-kath. Gesamtkirchgemeinde Bern am 9. September (siehe auch S.29) wollte Franz X. Stadelmann, Köniz, vomKleinen Kirchenrat wissen, wie die Katholische Kirche Region Bern sich in der aktuellen Flüchtlingslage engagiere. Eine Flüchtlingsfamilie aus Syrien ist bereits im Perler Haus in Bümpliz in einer Wohnung untergebracht, gab Anton B. Zaugg, Präsident des Kleinen Kirchenrates, Auskunft. In der Mittelstrasse in Bern sei eine weitere Wohnung eritreischen Flüchtlingen zur Verfügung gestellt worden, und eine dritte Wohnung sei aktuell in Abklärung. Barbara Kückelmann, Vertreterin des Dekanats Region Bern (Seelsorgeraum), verwies etwa auf die Arbeit der Fachstelle Kinder und Jugend, die in den Sommermonaten ein Spielangebot für die Kinder, die mit ihren Familien im DurchgangszentrumEnggistein untergebracht sind, aufgebaut hat. Dieses Angebot wird nun von Freiwilligen weitergeführt. Und sie erwähnte die Arbeit der Fachstelle Sozialarbeit, die schon seit Jahren Asylberatung anbietet. Diese Fachstelle engagiert sich darüber hinaus für die Sensibilisierung der Mitglieder von Pfarreien und Kirchgemeinden, z.B. durch die Mitgestaltung des jährlichen Flüchtlingstages im Juni, oder ganz aktuell durch den dringenden Aufruf, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Zurzeit erarbeitet die Fachstelle Sozialarbeit eine Zusammenstellung von konkreten Mög lichkeiten, sich als Freiwilliger oder Freiwillige für Asylsuchende oder Flüchtlinge zu engagieren. Diese Zusammenstellung wird nach den Herbstferien zur Verfügung stehen. Barbara Kückelmann wies auch auf den wöchentlichen Mittagstisch für abgewiesene Asylbewerber in der Pfarrei St. Marien, auf diverse niederschwellige Deutschkurse für Flüchtlinge und Migranten und die verschiedenen Institutionen wie die «Kirchliche Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen KKF hin. «Nicht zuletzt fördern alle Pfarreien im Kanton Bern in Weiterbildungsangeboten, Religionsunterricht, Jugendarbeit und durch ihr vielfältiges, auch vielsprachiges Gottesdienstangebot eine interkulturelle Pastoral, die ein wirkliches Miteinander zum Ziel hat», so Kückelmann. jm
Zusammen mit der Fachstelle Kinder und Jugend der katholischen Kirche Region Bern trat das HipHop-Center Bern mit seinen Gruppen am Kirchenklangfest «chantars » 2015 in der Heiliggeistkirche mit «cantars. rap&poetry» auf und begeisterte die Besucher. Jetzt unterstützt der Grosse Kirchenrat das Center mit einem namhaften Betrag.
Das HipHop-Center profiliert sich auch mit HipHop-Gottesdiensten. Nach mehreren Gottesdiensten in der ref. Markuskirche Bern, auf deren Kirchgemeindegebiet das Center im Berner Nordquartier gegründet wurde, fand am 30. November in der katholischen Kirche St. Marien erstmals ein HipHop-Gottesdienst statt. Das Center ist heute ökumenisch verankert und leistet in Bereichen Verkündigung, Gemeinschaft und Diakonie für die kirchliche Jugendarbeit wichtige Arbeit.
Im Center werden Respekt und Toleranz gelebt. Die Gottesdienste stossen auch bei den Jugendlichen selber auf grosse Resonanz. Jeweils sind gegen 70 Jugendliche bei der Mitgestaltung dabei. Nicht für, sondern mit Jugendlichen ist die Maxime. Der Grosse Kirchenrat beschloss an seiner Sitzung vom 9. September das Center in den nächsten drei Jahren mit je 30 000 Franken zu unterstützen. Da die Dekanatsleitung dieses Projekt unterstützt, ist sie bereit, in diesem Zeitraum auf die Äufnung des Freien Dekanatskredites zu verzichten. Damit wir die Finanzierung praktisch kompensiert.
Zudem genehmigte der Grosse Kirchenrat die neuen Reglement über «Bau und Infrastruktur» und «Teilrevision Geschäftsreglement der Präsidentenkonferenz». Franz X. Stadelmann, Köniz, wollte vom Kleinen Kirchenrat wissen, welche Aktivitäten Katholisch Bern aktuell zur Situation der Flüchtlinge plane. Die Antworten von Präsident Anton Zaugg und Dekanatsvertreterin Barbara Kückelmann finden sich auf der Seite 32 in dieser Ausgabe. Der Grosse Kirchenrat tagte im aki und besuchte vorgängig die Studierendenseelsorge und die Redaktionsräumlichkeiten von «kathbern» und «pfarrblatt».
Das «pfarrblatt» befragte einzelne Mitglieder des Rates, warum sie sich in der Kirche engagieren. Die Antworten lesen Sie HIER
Jürg Meienberg