Fachstelle Kinder&Jugend
Ein Plakat voller Zukunftsträume!
Die Fastenzeit lädt uns ein, den gewohnten Gang der Dinge zu überdenken und Fragen zu stellen: wie soll es weitergehen? Wie möchte ich sein? Könnte ich auch jemand ganz anderes sein? Über 100 Jugendliche aus der Region Bern haben sich mit diesen Fragen beschäftigt, ihre Gedanken frei fliegenlassen und ihre Sehnsüchte mit Papierfliegern in den Himmel geschickt.
Die Fachstelle Jugend hat ein farbenfrohes Poster produziert, auf dem die Flieger und die Gedanken der Jugendlichen zu sehen sind. Wer sich die Zeit nimmt, die Aussagen anzuschauen,wird rasch sehen: Jugendlichen stehen im Jahr 2016 mit beiden Beinen auf dem Boden. Oder ist es so wie eine Jugendliche aus Jegenstorf schreibt: «Keine Vorurteile haben und keine grossen Erwartungen. Zu leben reicht völlig aus.»
Sie wünschen sich eine Familie, einen guten Beruf, einen Nebenjob zum Studium. Sie wollen die Welt «ein bisschen entdecken» und «für die Umwelt mitsorgen». Daneben wünschen sie sich Zeit für Musik, Sport und Abenteuer – aber nicht ausschliesslich: «Ich möchte eine gute Mutter sein und eine Unihockey-Goalie von Welt» schreibt eine Jugendliche aus Bern West. Es fällt auch ins Auge, dass sich Jugendliche wenig Illusionen machen über die vielen äusseren Einflüsse, denen sie ausgesetzt sind. So wünscht sich eine Jugendliche, dass sie «Menschen kennenlernt, die einen guten Einfluss auf mich haben», und mehrere äussern den Wunsch, sich selber zu sein, sich etwas zu trauen, «anzuziehen, was ich will».
Hier klingenauch die grossen Träume an. Glück und Erfüllung alles Träume werden genauso genannt wie das Engagement für andere: «Ich könnte auch anders sein. Ich könnte für Freiheit kämpfen in einer durch die Reichen beherrschten Welt.» Dieser Einsatz für andere ist ein wichtiges Thema für die Beteiligten. Ein junger Mann aus Zollikofen findet es wichtig im Leben «für alle ein guter Mensch zu sein» und jemand möchte selbst Geld verdienen, um Gutes für andere zu tun. Junge Menschen heute sind geprägt von der Leistungsgesellschaft, sie stehen von vielen Seiten unter Druck und suchen Strategien, erfolgreich ihr Leben zu meistern und ihr Glück zu finden – dass ihre Träume unter diesen Bedingungen vielleicht ein bisschen pragmatisch anmuten, ist ein Zeichen der Zeit. Und es kann uns Erwachsene inspirieren nachzudenken, warum wir von den Jugendlichen grössere Träume erwarten als wir uns selber erlauben…oder wie es uns gelingen kann, gemeinsam mit ihnen gross zu träumen.
Andrea Meier, Fachstelle Kinder & Jugend
Infos: Das Plakat kann bei der Fachstelle bestellt werden: kinderundjugend@kathbern.ch, www.kathbern.ch/kinderundjugend