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Fastenopfer: Rückblick auf eine bewegte Zeit

15.04.2020

Die Coronakrise beeinträchtigt auch Aktionen von Hilfswerken

Die Coronakrise beeinträchtigt auch die Aktionen des Hilfswerks Fastenopfer. Viele Suppentage, Gottesdienste, Referate und Podiumsdiskussionen mussten abgesagt werden, ebenso der jährliche Rosenverkaufstag, dessen Erlös Projekten zu Gute gekommen wäre. Umso wichtiger ist in dieser Zeit die Solidarität – und diese spürt das Hilfswerk stark.

«Dass mit den Ereignissen um Covid-19 auch zahlreiche Spenden für die Ärmsten wegfallen, ist tragisch. Viele von ihnen leiden nun zusätzlich wegen Corona. Immer wieder erreichen uns dazu Meldungen aus unseren Partnerorganisationen», schreibt Madlaina Lippuner, die Kommunikationsverantwortliche der ökumenischen Kampagne von Fastenopfer. Die gute Nachricht: Viele Pfarreien und Kirchgemeinden fangen die verlorenen Kollekten auf, und «unzählige Menschen zeigen, wie wichtig es ist, gerade jetzt auch an die ärmsten Menschen zu denken», so Lippuner.

Auch in der Entwicklungspolitik zeigt sich Zusammenhalt: Das Seco verhandelt aktuell mit einer Reihe von Ländern über Freihandelsabkommen, die unter anderem einen strengen Sortenschutz für Saatgut verlangen. Bäuerinnen und Bauern wehren sich dagegen, weil sie damit in der Verwendung ihres Saatguts eingeschränkt würden. Über 2300 Menschen aus elf verschiedenen Ländern und vier Kontinenten hätten dem Staatssekretariat für Wirtschaft geschrieben. Auf die Briefe hat das Seco mit einer offiziellen Stellungnahme reagiert, in der es «die Sorge der Bäuerinnen und Bauern weltweit um das Recht auf Saatgut als wichtiges Anliegen anerkennt» und seine Offenheit ausdrückt, «mit Partnerländern bei Bedarf individuelle Alternativlösungen zu finden». Konkrete Schritte, wie die Schweiz diesem Anliegen Rechnung tragen wolle, sind jedoch nicht ersichtlich. Fastenopfer und «Brot für alle» wollen sich weiterhin dafür einsetzen, dass Schweizer Freihandelsabkommen nicht länger strenge Sortenschutzgesetze verlangen.

Anouk Hiedl

Corona in den Projektländern von Fastenopfer

Offizielle Stellungnahme des Seco