Filmtage mit Kurz- und Dokumentarfilmen zu aktuellen Themen im Bereich Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft in der ehemaligen Schulwarte Bern. Kompetenzförderung der eindrücklichen Art. zVg

Filme für eine nachhaltige Welt

18.03.2015

Filmtage21

Neue Filme zu aktuellen Themen im Bereich Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft: Das bieten die Filmtage21, die am 26. März an der PHBern zu Gast sind. Eine gute Gelegenheit, im Laufe eines Abends eine ganze Reihe Dokumentar- und Kurzfilme kennenzulernen, die speziell für den Unterricht ausgewählt worden sind, aber auch ein breiteres interessiertes Publikum ansprechen.


Die Veranstaltung hat Tradition: alle zwei Jahre im März finden sich Filminteressierte in der ehemaligen «Schulwarte» ein, um dort im verdunkelten Hörsaal in fremde Welten einzutauchen. Die Filmtage Nord-Süd, die neu unter dem Namen Filmtage21 auftreten, werden von éducation21, dem Kompetenzzentrum für Bildung für Nachhaltige Entwicklung, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Weiterbildung und Medienbildung IWM der PH Bern veranstaltet.
Mitbeteiligt ist dieses Jahr auch die Medienund Beratungsstelle Religion, Ethik, Lebenskunde (MBR) der PHBern: Sie ist Gastgeberin und Gast zugleich und steuert einen Kurzfilm aus dem MBR-Programm bei.

Den Auftakt bildet ein Film über Plastikmüll in den Weltmeeren: PET-Flaschen, Verpackungen, Sportbekleidung, Autositze ... Plastik ist in unserem Alltag allgegenwärtig. Die Kehrseite des praktischen und vielfältigen Materials ist seine schlechte Abbaubarkeit: Einmal weggeworfen, bleibt der Kunststoff über Jahrzehnte bestehen und sammelt sich z.B. in gewaltigen Müllteppichen in den Ozeanen. Dort macht er nicht nur den Fischen zu schaffen, sondern gelangt schliesslich via Nahrungskette bis auf unsere Teller. Der australische Film «Plastik über alles» recherchiert weltweit Konsequenzen der Plastikproblematik und sucht nach umweltverträglicheren Alternativen.

Ein nächster Themenblock illustriert Chancen und Herausforderungen der multikulturellen Gesellschaft. Fünf Kurzfilme erzählen, durchaus mit Humor, von Erfahrungen im Spannungsfeld von Heimat und Fremde: Eine Giraffe muss ins Land der Hunde flüchten und eckt dort überall an, bis sie endlich Freunde findet; dem kleinen Mädchen Abi unterläuft beim Besuch in einer äthiopischen Familie ein peinliches Missverständnis, das es jedoch kreativ aufzufangen weiss; ein rechtschaffener Patriot droht an seinen Überfremdungsängsten zu ersticken, bis ihn ausgerechnet sein «gefährlicher» Nachbar aus einer misslichen Lage rettet.

Was bei uns eine Selbstverständlichkeit ist, muss andernorts auf der Welt hart erkämpft werden. Nicht alle Kinder können eine Schule besuchen, obschon das Recht auf Bildung in der Kinderrechtskonvention festgeschrieben ist. Der Programmblock «Kinder auf dem Weg» ist u.a. diesem Thema gewidmet: Wir begleiten Shodai aus Bangladesch und Aïcha aus Burkina Faso in die Schule und durch ihren abwechslungsreichen Alltag. Anschliessend kommen in zwei Animationsfilmen Kinder mit schwierigen Schicksalen zu Wort: Rachel schildert ihre Flucht aus Zentralasien, wo sie wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt wurde. Abuk und Machiek aus dem südlichen Sudan beschreiben, wie sie Opfer von Menschenhandel und Kindersklaverei wurden und nur mit viel Glück entkommen konnten.

Wie kommt es, dass Bananen aus Costa Rica billiger sind als Äpfel aus der Schweiz? Was läuft da krumm? «Billig, billiger, Banane» bringt ökonomische, ökologische und soziale Aspekte einer globalisierten Wirtschaft zur Sprache. Am Beispiel Banane werden Chancen und Hindernisse von nachhaltiger Produktion aufgezeigt und die Diskussion um Einflussmöglichkeiten von KonsumentInnen und Detailhandel angeregt.

Mit ihrer vielfältigen Themenpalette aus Bereichen wie Umwelt, Globalisierung, Menschenrechte, Fairer Handel oder Konsum greifen die Filme komplexe Themen auf, die einen hohen Aktualitätsbezug aufweisen und zum Nachdenken, Mitdiskutieren und Handeln animieren. Sie fördern damit Kompetenzen der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung, d.h. Kompetenzen, die zentral sind für die Mitgestaltung einer zukunftsfähigen Welt.

Dorothee Lanz, Mitarbeiterin éducation21/ Filme für eine Welt

Filmtage21
Donnerstag, 26. März, 17.00 bis ca. 21.15, Institut für Weiterbildung und Medienbildung der PHBern, Helvetiaplatz 2, Bern.
Unkostenbeitrag 10.–, Studierende 5.–
Programm und weitere Informationen: www.education21.ch/de/filmtage