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Gedanken einer Mutter
In diesen Zeiten: Das eigene Leben überprüfen, sich und das eigene Verhalten hinterfragen.
In einer Welt zu leben, in der auf einmal alles kopfüber steht, ist für niemanden einfach. Die eigene Wohnung wirkt auf einmal viel zu klein, und man fühlt sich eingeengt. Plötzlich sind alle zu Hause und jeder versucht, sich zu beschäftigen und dem anderen nicht auf die Nerven zu gehen. Obwohl viel Freizeit vorhanden ist, kann man sich kaum motivieren, etwas Sinnvolles zu tun.
Ich könnte meine Liste noch mit vielen anderen Dingen erweitern. Gleichzeitig kommen Ängste zum Vorschein. Können wir die Krise finanziell überstehen? Können unsere Kinder in der Zukunft ein normales Leben führen oder gibt es wieder einen Feind, einen, den wir nicht sehen? Diese und noch viele andere Fragen belagern zurzeit unsere Gedanken.
Mir scheint es wichtig, dass wir uns alle einmal Gedanken machen, warum dies alles geschieht? Sollten wir uns nicht die Frage stellen, ob nicht wir Menschen dies verursacht haben? Ich denke schon! Eine fürchterliche Vorstellung, dass wir uns selbst die Schuld geben müssen. Oder können wir unsere Schuld abwälzen? Nein, natürlich nicht. Jeder von uns muss in Zukunft etwas ändern. Eine Überprüfung des eigenen Lebens ist in dieser Zeit wichtig. Was kann ich tun, damit dies nicht mehr geschieht?
Ehrlich gesagt, ist das die schwierigste Frage, die ich mir je in meinem Leben gestellt habe. Eine Antwort darauf zu finden, ist noch viel schwieriger. Auch ich habe kein Patentrezept auf Lager. Jeden Tag versuche ich, eine kleine gute Tat zu begehen. Ein Lächeln schenken an einen Menschen, den ich nicht kenne. Ein Gespräch führen mit einem Menschen, obwohl ich keine Zeit habe. Ein kurzes persönliches Whatsapp schicken an einen Menschen, von dem ich lange nichts mehr gehört habe. Meinen Lieben einmal mehr zeigen und sagen, dass ich sie unendlich gern habe.
Wie alle anderen habe auch ich meine nicht guten Seiten, an denen ich jeden Tag arbeite, um sie zu verbessern. Ich mag keine Menschen, die mir die Ohren voll quatschen, vor allem, wenn es sich für mich um Banalitäten handelt. Da muss ich wirklich sehr über meinen Schatten springen und die Geduld aufbringen zuzuhören, weil es für diesen Menschen ja sicher wichtig ist, dies tun zu dürfen. Auch hier könnte ich die Liste noch erweitern …
Damit möchte ich eigentlich festhalten, dass ich davon überzeugt bin, dass eine positive Lebenseinstellung Unglaubliches bewirken kann. Natürlich hilft es mir auch, dass ich jeden Abend einmal mit unserem Herrgott sprechen kann.
Ich möchte Ihnen Mut machen und Hoffnung geben, dass wir alle die Stärke besitzen, Negatives in Positives umzuwandeln!
In guten Gedanken grüsse ich Sie ganz herzlich,
Erika Graf