Freut sich auf die neue Aufgabe: Bischofsvikar Georges Schwickerath. Foto: Ruben Sprich
Georges Schwickerath ist neu Beobachter am Synodalen Weg
Schwickerath folgt auf Weihbischof Alain De Raemy
Georges Schwickerath, Bischofsvikar* für die Region St. Verena und damit für den Kanton Bern, ist neu Beobachter beim Synodalen Weg in Deutschland. Er folgt auf Alain De Raemy, der die Schweizer Bischofskonferenz bisher in diesem Prozess vertreten hat. Aus der Schweiz ist ausserdem Daniel Kosch, Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz, Beobachter.
Von Sylvia Stam
«Ich wurde vor rund drei Wochen von Bischof Felix Gmür angefragt, dieses Amt zu übernehmen», sagt Schwickerath auf Anfrage des «pfarrblatt». Weil dies recht kurzfristig war, könne er leider diese Woche, wenn der Synodale Weg in Frankfurt fortgesetzt wird, noch nicht dabei sein, wie kath.ch berichtete. Aber er freut sich auf diese Aufgabe: «Es ist sicherlich spannend zu sehen, wie diese Diskussionen geführt werden, der ganze Prozess ist auf der Website sehr gut dokumentiert und darum transparent.»
Der Bischofsvikar wird seine Beobachtungen in geeigneter Form in die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) einbringen. Weshalb die Wahl auf ihn fiel, weiss Schwickerath nicht, gibt aber zu bedenken, dass derzeit in der SBK zwei Weihbischöfe fehlten (für Chur und für Basel), sodass die verbleibenden Mitglieder mehr Aufgaben übernehmen müssten.
Aus diesem Grund hat der bisherige Delegierte der SBK, Alain De Raemy, Weihbischof des Bistums Freiburg, Lausanne, Genf, das Amt auch abgegeben. De Raemy habe per 1. September neu die Begleitung aller im Bistum tätigen Priester übernommen, teilt das Bistum auf Anfrage mit. Da er von seinen bisherigen Ämtern keines abgeben konnte, sei die Weitergabe dieser Aufgabe die einzige Lösung gewesen.
Der Synodale Weg in Deutschland
Der Synodale Weg ist ein Reformdialog zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem obersten Gremium der Laien, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Ziel ist es, nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Der Dialog war ursprünglich auf zwei Jahre hin angelegt, coronabedingt verlängerte sich der Prozess.
Ende Januar 2020 fand die erste von vier Synodalversammlungen in Frankfurt statt. An diesen nahmen nebst den 230 Mitgliedern auch 25 Beobachter*innen aus verschiedenen Institutionen und dem benachbarten Ausland teil. Aus der Schweiz waren mit Daniel Kosch und Weihbischof Alain de Raemy je eine Vertretung einer nationalen Laienorganisation und der Bischofskonferenz eingeladen.
Dazwischen wurde in regionalen Foren zu den Themen Macht, priesterliche Existenz, Rolle der Frau und Sexualität gearbeitet. Hier waren die Beobachter aus der Schweiz nicht dabei. Zur zweiten Vollversammlung, die am Donnerstag in Frankfurt beginnt, wird aus der Schweiz nur Daniel Kosch anreisen.
*Der Bischofsvikar ist gleichsam der Stellvertreter des Bischofs in einer bestimmten Region. Georges Schwickerath vertritt den Bischof in der Bistums-Region St. Verena, dazu gehören die Kantone Bern, Jura und Solothurn. Die Büros befinden sich in Biel.