Ratspräsident Philippe Groux (Huttwil) freut sich über die mit 431‘500 Franken Gewinn abschliessende Jahresrechnung 2020.
Glocken klingen bald schöner und leiser
Bericht über die Versammlung der Kirchgemeinde Langenthal
Bis Ende September wird der Kirchturm der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche St. Maria Königin saniert – verbunden mit einem verbesserten, leiseren Klangbild. Dies erfuhren die Katholik*innen an ihrer Versammlung. Sie genehmigten die mit 431‘500 Franken Gewinn abschliessende Jahresrechnung 2020.
Von Hans Mathys
Zur Versammlung der römisch-katholischen Kirche Langenthal – sie umfasst die Pfarreien Langenthal, Huttwil, Herzogenbuchsee und Wangen an der Aare – konnte Ratspräsident Philippe Groux (Huttwil) im Langenthaler Kirchgemeindehaus 34 der 6639 Stimmberechtigten begrüssen (0,51 Prozent). Nach der Einstimmung mit einem Gebet von Odo Camponovo (Pastoralleiter ad interim) erläuterte die in Wangenried wohnhafte Christine Käser die Jahresrechnung 2020, die mit 431‘500 Franken Gewinn abschliesst. Das bedeutet eine Besserstellung exakt um diesen Betrag, war doch für das Jahr 2020 ein ausgeglichenes Ergebnis budgetiert.
Christine Käser begründete dies insbesondere mit tieferem Aufwand, weniger Ausgaben, insbesondere beim Personal. Einige Minderausgaben seien dabei auf den Ausfall von Aktivitäten infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen. Andererseits sei der Steuerertrag (3,009 Millionen Franken) um 140‘200 Franken niedriger ausgefallen als budgetiert. Die «Finanzministerin» zeigte die Entwicklung der Steuereinnahmen auf und verwies darauf, dass der Steuersatz in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesenkt wurde.
Gewinn 2020: 431‘500 Franken
Das Eigenkapital der römisch-katholischen Kirche Langenthal ist nach dem zugewiesenen Gewinn der Jahresrechnung 2020 von 431‘500 Franken auf 9,256 Millionen Franken angewachsen. Der Finanzplan 2021 bis 2025 sieht Investitionen von 1,28 Millionen Franken vor, beispielsweise betreffen 500 000 Franken die Sanierung des Kirchenturms in Langenthal. Das Eigenkapital werde sich bis Ende 2025 kaum verändern, prognostizierte Christine Käser, die feststellte: «Die Kirchgemeinde ist gesund finanziert.» Von den 34 anwesenden Stimmberechtigten genehmigten 32 die Jahresrechnung. Dies bei zwei Enthaltungen.
Kirche trotz Sanierung zugänglich
Christoph Schifferle (Niederbipp), in der römisch-katholischen Kirche Langenthal zuständig für Immobilien und Mobilien, informierte die Versammelten über den aktuellen Stand der Kirchturmsanierung in Langenthal, die vom 1. Juni bis 30. September 2021 erfolge. «Wir hoffen auf eure Geduld», sagte Schifferle mit Verweis auf die Verzögerung, zumal diese Investition eigentlich für 2020 vorgesehen war. Schifferle zählte die geplanten Arbeiten auf – von der Betonsanierung über die Erneuerung der Absturzsicherungen bis zur Verbesserung des Klangbildes der Glocken.
Bei den Glocken sei der Wechsel zu Fallklöppel vorgesehen. Ein Klöppel ist der in der Glocke frei schwingende Teil, der beim Anschlagen den Ton auslöst. Das Ganze werde mit einer Reduktion der Lärmimmissionen um rund 10 Dezibel verbunden sein, so Christoph Schifferle. Das Klangbild der Glocken werde entsprechend schöner, die Glocken leiser tönen. «Während der Sanierung wird die Kirche jederzeit zugänglich sein», versprach er.
Englischsprachige Gottesdienste?
Am Ende der Versammlung bezeichnete Ratspräsident Philippe Groux die Zusammenarbeit Kirchgemeinde/Pastoralraum als «sehr konstruktiv». Das sah auch Odo Camponovo, Pastoralleiter ad interim, so – «obschon die Kontakte durch die Corona-Pandemie erschwert sind». Positiv beurteilt wird auch, dass das Sekretariat inzwischen ganztägig erreichbar sei. Dies wurde erreicht, indem das Sekretariat nicht mehr Sache der vier Pfarreien, sondern mit einer Zentralisierung geregelt sei (Telefon 062 961 17 37).
Angedacht ist auch die Möglichkeit von englischsprachigen Gottesdiensten, zumal man mit Arogya Reddy Salibindla (Kaplan im Pastoralraum) über einen Pfarrer verfüge, der fliessend Englisch spreche. Aus der Versammlungsmitte meldete sich eine engagierte Seniorin mit verschiedenen Denkanstössen. Vor 39 Jahren sei sie in die Schweiz gezogen und engagiere sich hier seit 32 Jahren für die römisch-katholische Kirche. Nun vermisse sie beispielsweise die Einladung zu einer Zusammenkunft für Pensionierte, wo man sich austauschen könne. «Wir nehmen diese Anregung gerne entgegen», schloss Ratspräsident Philippe Groux die einstündige Versammlung, der «bilateral» noch viele angeregte Gespräche folgten.
Lesen Sie hier den Originalbericht aus dem Unter-Emmentaler vom 18. Juni 2021