Krippe von Florian Hofmann, Neuensee (D)
Gott wird Mensch - mehr als ein LIKE
Weihnachtskolumne des Bischofs
Mehr als Adventsgebäck, schneebedeckte Tannen und bunte Kugeln. Mehr als aufwendige Beleuchtungen und bekannte Melodien…
Die Liste an Dingen, die uns auf Weihnachten einstimmen sollen, lässt sich beliebig fortsetzen. Die Kaufhäuser versuchen, uns seit September damit anzulocken. Den Höhepunkt erreicht das Spektakel im Dezember. Hie und da erinnern Krippen an die Kernbotschaft des Fests, an die Geburt Jesu Christi.
Bei den meisten Krippen gehören Hirten und die drei Weisen aus dem Morgenland ebenso wie Ochse, Esel und Engel dazu. Sie besuchen Jesus, sie gehören zu ihm.
Wie wäre es, wenn Jesus heute zur Welt käme? Würden wir, wie die Hirten damals, alles stehen und liegen lassen, um das Kind zu besuchen? Würden viele nicht lieber eine SMS oder eine WhatsApp-Nachricht an Maria und Josef schicken oder die Geburt Christi auf Facebook «liken» und mit einem «Gefällt mir» kommentieren?
Es lohnt sich, neben dem Christkind in der Krippe auch einen Blick auf die Schar der Protagonisten darum herum zu werfen. Ob Tier oder Mensch, alle sind sie real anwesend.Gerade deshalb sind sie von der Begegnung ergriffen. Ihre Zeit scheint in diesem freudvollen Moment still zu stehen.
Gerade die Hirten bestärken mich, dem menschgewordenen Gottessohn immer wieder neu und bewusst zu begegnen – nicht nur an Weihnachten. Ich möchte ein Protagonist an der Krippe werden. Nicht digital, sondern real: in einem Gottesdienst, in einem Gespräch oder einem Moment des persönlichen Innehaltens.
Frohe Weihnachten!
+Felix Gmür Bischof von Basel