«Grosses hat der Herr an mir getan»

Am 16. Oktober feiert der Lourdespilgerverein Berner Oberland (LPV) sein 20-jährigesBestehen mit einem grossen Jubiläumsfest zusammen mit Weihbischof Denis Teurillat in der Thuner St. Marienkirche. Präsidentin Francine Locher erzählt dem «pfarrblatt», wie der Verein entstand, was er bezweckt und welche Zukunftspläne er hat.

«Unser Verein war am 13. Oktober 1996 mit 89 Mitgliedern gegründet und als 24. Regionaler LPV in den Interdiözesanen LPV der Deutschen und Rätoromanischen Schweiz aufgenommen worden», erinnert sich Francine Locher. Der Vereinszweck sei die Verehrung der Gottesmutter Maria und die Förderung der Lourdeswallfahrten, mit der Aufgabe, Kranken, Behinderten und Bedürftigen die Teilnahme zu ermöglichen. Der Gründungsschrift entnimmt Francine Locher, dass es dem ehemaligen Interlakner Pfarrer Jürg Schmid 1995 ein Anliegen gewesen sei, zwei Behinderten der Pfarreifamilie eine Lourdeswallfahrt zu ermöglichen. Aus dem Plan wurde die erste gemeinsame Pilgerfahrt im Frühjahr 1995 mit 13 Personen, darunter drei Behinderten. Wobei die Idee der Vereinsgründung aufgekommen sei. Mit dabei war auch Hannes Kappeler, Pfarrer in Frutigen. Inzwischen ist der Bestand auf 180 Mitglieder gewachsen, was die Vereinsleitung bewegt, im ganzen Kanton «Marienverehrer für dieses schöne Werk zu gewinnen».
Bis vor zwei Jahren reisten die Lourdeswallfahrer noch mit einem speziellen Nachtzug der SBB, in welchen ein Sanitätswagen eingereiht gewesen war. Darin wurden sie von medizinischen und seelsorgerlichen Fachleuten begleitet und betreut. Nachtzüge verkehren heute nur noch mit Reisenden ohne Behinderung, weiss Francine Locher. Pilger in Rollstühlen gelangen heute ausschliesslich im Flugzeug nach Frankreich. «Allerdings immer noch mit medizinischer Betreuung», präzisiert die Präsidentin.

Die nächste interdiözesane Lourdeswallfahrt, die seit über 130 Jahren angeboten wird, steht vom 28. April bis am 4. Mai 2017 auf dem Programm. Mit dabei ist auch der Oberländer Verein. Wie üblich werden die Teilnehmenden von Anfang bis zum Schluss durch Fachleute und eine motivierte Helferschar betreut. Im Bedarfsfall besteht ein Hol- und Bring-Service von zuhause zum Flughafen Zürich und zurück fürMenschen zur Verfügung, welche diesen Wegnicht selber bewältigen können. Auch fehlendeFinanzen sollen kein Hinderungsgrund sein, dafür sorgt ein Unterstützungsfonds. Zudem reisen Kinder unter 13 Jahren gratis mit. Das Pastoralthema 2017 bleibt unverändert: «Grosseshat der Herr an mir getan.» Als «Pfeiler unseres Pilgerlebens in Lourdes» sind im Programm aufgeführt: «Das gemeinsame Feiern von Eucharistie, Andachten, Prozessionen und gemeinsame Begegnungen im und ausserhalb des Wallfahrtsgeländes.» Ganz wichtig sei auch genügend Raum für persönliche Anliegen. Über die zeitgleich angebotene und durch Seelsorger begleitete Jugendwallfahrt 2017 sind Details unter der nationalen Homepage www.lourdes.ch aufgeführt. Firmlinge, Ministranten aus diversen Pfarreien sind laut Pilgerbüro «seit Jahren treue Teilnehmer unseres Jugendangebotes».

Der Oberländer LPV bietet aber weit mehr als Lourdeswallfahrten an. Im laufenden Jahr wurden im Februar erstmals das LPV-Treffen in Zweisimmen, im März der Krankentag in der Thuner Marienkirche, im Juli und August zwei Krankentage in der Berner Bruder Klausenpfarrei durchgeführt. Zudem kamen eben erst über 30 begeisterte Pilger von der zweitägigen Herbstwallfahrt ins Elsass zurück, wo sie zwei Marienverehrungsstätten besucht hatten. Nach dem Jubiläumsfest am 16. Oktober in Thun sind Mitglieder und weitere Interessierte zum nächsten Treffen am 11. November in der Marienpfarrei willkommen. Offen ist noch das genaue Datum des November-Krankentages in Interlaken. Die nächste Generalversammlung vom 5. Februar 2017 wird erstmals in Thun durchgeführt.

Guido Lauper

Hinweis: Infos: www.lpv-beo.com

Jubiläumsfest in Thun
Sonntag, 16. Oktober in der Marienkirche Thun
Beginn um 09.15 mit der Prozession, begleitet von der Marienstatue des Vereins, und anschliessendem Gottesdienst mit Weihbischof Denis Teurillat.
Nach dem Apéro und Mittagessen gewährt der Verein den Teilnehmenden Einblick in seine Entstehungsgeschichte und in die Heilung eines Kranken.
Mitgestaltet wird das Jubiläum durch den Lourdespersonal-Chor des LPV. Ende des offiziellen Teils um 16.00.
Eingeladen zum Mitfeiern sind Mitglieder und weitere Interessierte.