Herausgegriffen
Warum manchmal eine gute Person genügt und was wir nicht mögen..
Es genügt eine gute Person
Zur Versöhnung müssten «einige den Mut fassen, den ersten Schritt (…) zu tun, ohne darauf zu warten, dass die anderen es tun», sagte Papst Franziskus am vergangenen Freitag in seiner Predigt am Stadtrand von Villavicencio, Kolumbien. «Es genügt eine gute Person, damit es Hoffnung gibt. Und ein jeder kann diese Person sein!» Wer als Opfer die verständliche Versuchung von Rache überwinde, mache den Aufbau des Friedens glaubwürdig, so der Papst. Das bedeute aber nicht, Unterschiede und Konflikte unter den Teppich zu kehren, ebenso wenig heisse dies, Ungerechtigkeit zu legitimieren oder sich ihr zu fügen.
kath.ch
Wir mögen das nicht
«Und auch die Globalisierung stösst an Grenzen. Wir haben lange ungestört vom Elend anderer Menschen profitiert, weil sie weit genug weg waren. Wir konnten sie indirekt nach Strich und Faden ausbeuten und trotzdem reizende Menschen sein in Zürich oder Wien, die mit alldem nichts zu tun hatten. Aber inzwischen kommen die Menschen, mit denen wir das gemacht haben, zu uns, und wir mögen das komischerweise nicht.»
Der Historiker Philipp Blom im Interview in der Zeitschrift «Das Magazin» vom 9. September. Von Phlipp Blom ist gerade bei Hanser der Essay «Was auf dem Spiel steht» erschienen. Er analysiert darin die gegenwärtigen Umbrüche auf meisterhafte Art.
Besser als je zuvor
«Die meisten Leute glauben, die Welt sei heute grausamer, gefährlicher und ungerechter als je zuvor. Doch schaut man in die Statistik, erzählen die Zahlen etwas anderes: Der Anteil der Armen sinkt, die Lebenserwartung steigt, die Mordrate liegt so tief wie nie – in vielerlei Hinsicht sind wir auf einem guten Weg.»
Editorial in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift «NZZ Folio», Nr. 314, Septemer 2017
«Wer das Eigene in einer Nische zu konservieren versucht, verkleinert es, banalisiert es.»
Ilija Trojanow: Nach der Flucht, Verlag S. Fischer 2017