Petersdom im winterlichen Sonnenuntergang. Foto: wikimedia
Hoffnung und Traurigkeit
In der Einfachheit des Gotteskindes den Frieden, die Freude und den Sinn des Lebens wiederfinden: Die Weihnachtspredigt von Papst Franziskus.
Die Geburt Jesu mahne dazu, auf «unersättliche Ansprüche» zu verzichten, um «in der Einfachheit des Gotteskindes den Frieden, die Freude und den Sinn des Lebens wiederzufinden».
Das sagte Papst Franziskus in seiner Weihnachtspredigt an Heiligabend in Rom. Die Weihnachtsbotschaft müsse aufrütteln. Sie sei ein «Geheimnis der Hoffnung und der Traurigkeit», so Franziskus. Christen hätten sich anfragen zu lassen von Kindern, die statt in Geborgenheit in «elenden Futterkrippen» lägen – «im unterirdischen Bunker, um den Bombardierungen zu entkommen, auf dem Boden eines mit Migranten überladenen Kahns».
«Lassen wir uns anfragen von den Kindern, die man nicht zur Welt kommen lässt; von denen, die weinen, weil niemand ihren Hunger stillt; von denen, die nicht Spielzeug, sondern Waffen in den Händen halten», sagte der Papst. So wie Josef und Maria auf verschlossene Türen gestossen seien, könne es auch heute Ablehnung und Gleichgültigkeit geben, wenn Weihnachten zu einem Fest werde, bei dem die Feiernden anstelle von Gott die Hauptfiguren sein wollten und «die Lichter des Kommerzes das Licht Gottes in den Schatten stellen». Eine weltliche Gesinnung habe Weihnachten «als Geisel genommen», beklagte der Papst. Daraus müsse das Fest wieder befreit werden.
Die Geburt Jesu nannte er einen Appell, «die Trugbilder des Vergänglichen loszulassen». Um Gott zu begegnen, müsse man «dorthin gehen, wo er ist: Man muss sich niederbeugen, sich erniedrigen, klein werden», sagte der Papst.
«In den Augen Gottes ist niemand ausgegrenzt», sagte der Papst. Jeder sei eingeladen, seine eigenen Ausgrenzungen und ungeheilten Wunden zur Krippe zu bringen und sich von der «rettenden Zärtlichkeit» Jesu berühren zu lassen.
cic/kath.ch