Ich streike!

12.06.2019

Aki-Kolumne von Selina Suter

Am 14. Juni 2019 findet der zweite nationale Frauen*streik statt und ich streike! Ich streike …

… weil unsere Gesellschaft immer noch von heteronormativen Vorstellungen geprägt ist, in denen sich viele Menschen nicht repräsentiert finden,
… weil ich mir eine geschlechtergerechte Sprache wünsche, in der Frauen, trans- und nicht-binäre Personen nicht mehr nur «mitgedacht» werden,
… weil verschiedene meiner Freund*innen Opfer von sexueller Belästigung geworden sind.

Dies soll sich ändern.Seit 1981 ist die Gleichstellung in der Verfassung verankert. Zehn Jahre danach fand der erste nationale Frauen*streik statt, weil sich nicht genug geändert hat. Trotzdem dauert die Ungleichheit weiter an. Deshalb findet am 14. Juni 2019 nun der zweite nationale Frauen*streik statt. In der ganzen Schweiz haben sich Frauen* zusammengetan, um den Frauen*streik zu organisieren und Aktionen zu planen. Man kann sich bei einer regionalen Gruppe informieren, welche Aktivitäten geplant sind, oder selber etwas organisieren. Ob am Arbeitsplatz, zu Hause oder auf der Strasse: Streikideen finden sich unter: https:// frauen-streiken.ch/streikideen/

Es gibt noch weitere Streikgründe:

• Fünf Jahre nach Studienabschluss haben 26% der Frauen mit Kindern eine Kaderposition inne; bei den Männern mit Kindern sind es 58%.
• 41% der erwerbstätigen Frauen sind vollzeitbeschäftigt (90–100%) im Vergleich zu 82% der erwerbstätigen Männer. Demgegenüber haben 7% der Männer einen Beschäftigungsgrad von unter 50%. Bei den Frauen beträgt dieser Anteil 24%.
• Von den 15- bis 64-jährigen Nichterwerbspersonen sind 33% der Frauen Hausfrauen und 3% der Männer Hausmänner.
• Der unerklärte Anteil des Lohngefälles zwischen Frauen und Männern betrug im Jahr 2016 44% oder Fr. 642.–.
• Unter den Personen, die eine universitäre Hochschule absolviert haben, verdienen Frauen pro Monat Fr. 2322.– weniger als Männer. Je höher die Ausbildung, desto höher das Lohngefälle.
• Mütter leisten durchschnittlich 53 Stunden Haus- und Familienarbeit pro Woche, gegenüber 29 Stunden bei den Vätern.

Die Daten stammen vom BfS und die Statistiken finden sich unter:
https://frauenstreik2019.ch/de/statistiken/

Selina Suter
Praktikantin Gerechtigkeit

Engagiert auffallen
Frauen*KirchenStreik - pinke Punkte  überall!

Pinke Pfingsten
Das «pfarrblatt» hat nachgefragt: Warum werden Sie am Frauen*KirchenStreik vom 14. Juni in Bern dabei sein?

 

 

Mehr zum Frauen*KirchenStreik: www.frauenbund.ch

kath.ch, 2.6.2019: «Mitren in pink für den Frauenkirchenstreik»

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