Gemeinsam für eine bessere Welt. Das neue Plakat der ökumenischen Kampagne 2018.
Im Zeichen des Umbruchs
Die Fastenopfer-Kampagne 2018 kommt mit einem neuen Gesicht daher. Die zentrale Botschaft: Jeder kann etwas tun, um einen Wandel zu bewirken
Erde und Menschheit sind seit jeher dem Wandel und der Entwicklung unterworfen. Selten jedoch war dieser Wandel so intensiv und rasant wie seit der Industrialisierung bis heute.
Und nie zuvor hat der Mensch über so mächtige Instrumente verfügt, um auf Schöpfung und Gesellschaft Einfluss zu nehmen, wie heute.
Wohlgemerkt nutzt er seinen Einfluss bei weitem nicht nur zum Guten. Aktuell tendiert es dahin, dass unser Planet bald an seine Grenzen stösst, wenn die Menschheit weiterhin auf dieselbe Weise wirtschaftet.
Die Folgen sind absehbar: noch mehr Ungerechtigkeit, noch mehr Hunger, noch mehr Naturkatastrophen – noch mehr Leid. Im Vorwort der Erdcharta, einem von der Unesco verabschiedeten Dokument, wird es auf den Punkt gebracht: «Wir stehen an einem kritischen Punkt der Erdgeschichte, an dem die Menschheit den Weg für ihre Zukunft wählen muss.
Wir haben die Wahl: Entweder bilden wir eine globale Partnerschaft, um für die Erde und füreinander zu sorgen, oder wir riskieren, uns selbst und die Vielfalt des Lebens zu Grunde zu richten.»
Für eine gerechtere Welt
Unter diesen alarmierenden Vorzeichen startet die diesjährige ökumenische Kampagne «Sehen und Handeln». Damit will Fastenopfer gemeinsam mit der evangelischen Stiftung Brot für alle und dem christkath. Hilfswerk Partner sein die Bevölkerung nicht nur auf das Ungleichgewicht in der Welt aufmerksam machen und sensibilisieren, sondern konkrete Möglichkeiten aufzeigen, wie jeder Einzelne aktiv werden und etwas bewirken kann.
Denn es brauche einen grundsätzlichen Wandel, ein Umdenken, so auch der diesjährige Grundgedanke der Kampagne – für eine gerechtere Welt, in der jeder genug hat zum Leben. Das diesjährige Kampagnenmagazin kommt in einer neuen Aufmachung daher. Besonders aussagekräftig ist das Titelblatt: Eine grosse Menschenschar formiert sich zum Bild einer lachenden südländischen Frau, welche eine mit Früchten reich gefüllte Schale auf dem Kopf trägt.
«In diesem Bild ist der zentrale Gedanke der Kampagne enthalten», sagt Matthias Dörnenburg, Leiter Kommunikation und Campaigning beim Fastenopfer. Das Bild stehe symbolisch für das Recht jedes Menschen auf die Gaben der Schöpfung.
Die Möglichkeiten der Kampagne, aktiv zu werden, gehen weit über reine Geldspenden hinaus. Durch die Teilnahme an Vorträgen oder Workshops und Diskussionen, durch die Mithilfe an Suppentagen und Rosenaktionen, durch das Mitmachen in einem Theaterstück oder durch den Erwerb von Kunst und Literatur kann jedermann direkt oder indirekt ein kleines Stück zum Wandel beitragen. Nicht zuletzt bleibt auch die Anregung zum Überdenken des eigenen Konsumverhaltens sowie zum bewussten Fasten – so kann man sich selber für einen bewussteren Umgang mit Mensch und Umwelt sensibilisieren.
Der Mut, etwas zu verändern
«Wir verstehen ‹Sehen und Handeln› als Mutmacherkampagne», sagt Dörnenburg. «Wir möchten die Menschen dazu ermutigen, etwas zu verändern. Es ist wichtig, sich bewusst zu werden, dass jede Anstrengung – selbst wenn sie klein ist – etwas bewirken kann.
Jede Aktion ist ein Anfang der Veränderung.»
Grosses Potenzial für einen Erfolg der Kampagne sieht Matthias Dörnenburg auch in den zahlreichen lokalen Initiativen und Impulsveranstaltungen, welche im Namen von Fastenopfer beispielsweise von Kirchgemeinden oder Vereinen organisiert und durchgeführt werden. Vernetzung sei wichtig, um die Menschen zu erreichen und sie zu mobilisieren, so Dörnenburg. So kann der Wandel beginnen.
Andreas Faessler, «Luzerner Zeitung»
Am Aschermittwoch, 14. Februar, startet die Fastenopfer-Kampagne und wird in der Öffentlichkeit präsent sein. Sie dauert bis Ostersonntag, 1. April.
Impulse zur Kampagne des Theologen Leonardo Boff gibt es hier.
Hinweis:
Am 22. Februar findet in der Welle 7 in Bern ein Workshop zum Thema statt: «Der Tag im Zeichen des Wandels» liefert Anregungen, fordert auf, unsere Gewohnheiten zu ändern, innovative Wege zu entdecken und Veränderung zu einer enkeltauglichen Zukunft aufzuzeigen.
Welle 7 beim Bahnhof West in Bern, ab 10.00 ganzer Tag, mit Diskussionen, Referaten und Workshops.
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