Ante Corluka ist Sakristan in der Pfarrei Köniz. Foto: Nicole Arz
Ante Corluka
In der Kirche bin ich derjenige, der als Sakristan täglich mit Unterhaltsarbeiten zu tun hat.
Ante Corluka (46) ist seit 2007 Sakristan und Zentrumsleiter in der Pfarrei St. Josef, Köniz.
Interview: Nicole Arz
Wie leben Sie?
Sehr dynamisch. Ich, meine Frau und unsere drei Kinder sind innerhalb der kath. Kirche in St. Josef aber auch bei der kath. Kroaten-Mission Bern als Freiwillige engagiert. Der familiäre Zusammenhalt und die Zugehörigkeit zur kath. Kirche sind für uns sehr wichtig.
Schildern Sie einen schwierigen Moment!
Wir, ich und meine Familie, wohnen in der Dienstwohnung innerhalb des kirchlichen Zentrums. Manchmal klopfen Leute in Not an unsere Türen. Zwischendurch höre ich sehr traurige Geschichte.
Erzählen Sie von einem berührenden Erlebnis!
Vor Kurzem hat bei uns ein junger Eritreer einen Schnuppereinsatz als Mitarbeiter Betriebsunterhalt gemacht. In der Pause haben wir gesprochen, es war sehr eindrücklich, was er erzählt hat, wie er in die Schweiz kam. Sehr berührend war dabei, wie er mit dem überfüllten Schiff nach Italien, dann mit dem Zug und zu Fuss über die Grenze in die Schweiz kam.
Was lieben Sie an Ihrer Tätigkeit?
Ich arbeite sehr gerne mit anderen zusammen, habe auch viel Kontakt mit Kirchenbesuchern und Personen, welche bei uns die Räume benutzen. Begegnungen und Kontakte sind für mich etwas vom Schönsten, das ich täglich erlebe. Wir sind vier bis sechs Leute, alle aus verschiedenen Kulturen und Konfessionen, die sich zwischendurch mit Füssen und Händen verständigen. Dabei sind Asylsuchende im Beschäftigungsprogramm der Caritas Bern und Menschen mit Behinderungen. Es ist sehr spannend, alle haben Platz.
Was ist Ihnen eher lästig?
Lästig ist mir nichts. Manchmal habe ich Mühe mit zu viel Organisation innerhalb der katholischen Kirche und der Beschäftigung mit uns selbst.
Worauf vertrauen Sie in Ihrem Leben?
Auf Gott, er zeigte mir immer den richtigen Weg, auf meine Familie, sie gibt mir Halt.