«Jerusalema»
Was wie ein Psalm klingt, sind die übersetzten Zeilen des Songs «Jerusalema», der momentan die ganze Welt zum Tanzen bringt.
Tanzend um Gottes Schutz bitten: «Jerusalem ist meine Heimat, rette mich, verlass’ mich nicht». Was wie ein Psalm klingt, ist die Übersetzung der ersten Zeilen des Songs «Jerusalema», der momentan die ganze Welt zum Tanzen bringt und in der Schweizer Hitparade seit September auf Platz 1 ist.
Von Daniele Supino, Kirchenblatt des Kantons Solothurn
Verstehen können wir das Lied mit dem sanften Beat nicht, denn die Liedsprache ist Zulu, eine der Amtssprachen in Südafrika. Das hindert es nicht daran, seit dem Frühling die Hitparaden auf der ganzen Welt zu erobern. Man fühlt auf Anhieb, dass in diesem Song Spiritualität drinsteckt – ähnlich wie in einem Gospellied. Und der Inhalt ist tatsächlich religiös. Im Lied wird nämlich nicht nur Jerusalem besungen, sondern es wird auch um Gottes Schutz und Führung gebeten.
Das Lied hat der südafrikanische DJ «Master KG» gemeinsam mit der Sängerin Nomcebo Zikode schon Ende 2019 herausgebracht. Zuerst war das Lied nur in ihrem Land bekannt. Den Durchbruch hat es dank einer Tanz-Challenge geschafft: Und so tanzen weltweit alle – egal ob alt oder jung, schwarz oder weiss, Krankenschwester oder Soldat, Mönch oder Feuerwehrmann – in Kirchen, Slums, Krankenhäusern und auf Parkplätzen, Wiesen, Stränden. Überall zaubert die Melodie ein Lächeln ins Gesicht.
Es ist ein eingängiges Mitmach- und Mutmach-Lied, das in Lockdown-Zeiten zum gemeinsamen Tanzen einlädt. Hunderte von Tanzvideos finden sich auf Youtube, und diese wurden teilweise millionenfach angeklickt. Ein Grund für die Beliebtheit ist, dass es zu «Jerusalema» keinen festgelegten Tanz gibt. Man braucht nur etwas Platz um sich, um richtig abzugehen. Somit passt nicht nur der Text in eine Zeit, in der positive Gedanken ganz guttun, sondern auch der Tanz, bei dem die aktuell geltenden Abstandsregeln perfekt eingehalten werden können.
Mitmachen: The #JerusalemaChallenge