«Katholische» Hochschulseelsorge

03.10.2024

aki-Kolumne von Andrea Stadermann

Mitte September hat das Herbstsemester 24/25 begonnen. Eine der vielen Veranstaltungen für die neuen Studierenden ist der «Campus der Gruppierungen» in der UniS, wo vom UniOrchester über die SUB (die politische Vertretung der Studierenden) bis zu den Kritischen Medizinstudierenden und «Mindbalance» fast alles vertreten ist, wofür sich junge Menschen interessieren und einsetzen oder was ihnen auf dem Weg ins weitere Leben helfen könnte.

Jede Gruppierung bekommt einen Tisch, zwei Stühle und eine Stellwand, die jeweiligen Angebote werden auf Flyern auf den Tischen ausgelegt, auf den Stellwänden hängen Plakate oder Bilder, wofür die Gruppierung steht, zu welcher Veranstaltung sie einlädt usw.

Auch wir, die katholische Hochschulseelsorge, das aki, sind dabei. Mehrere Hundert Neustudierende schlendern von Stand zu Stand und informieren sich, kommen ins Gespräch, auch mit uns. Sie fragen nach den Mittagstischen, nach den verschiedenen Angeboten im aki.

Wir erzählen, dass wir Räume anbieten zum Lernen, SichTreffen und -Begegnen, zum Musizieren und Diskutieren. Oft, wenn wir sagen oder sie merken, dass das aki von der katholischen Kirche getragen wird, begegnet uns ein gewisses Erstaunen – oder besser Skepsis, sogar die Frage, ob man denn katholisch oder gläubig sein muss, um ins aki zu kommen. Und oft schlägt uns auch einfach Ablehnung und Abneigung entgegen. Die meisten der Studierenden scheinen mit «katholisch» wenig bis keine guten Assoziationen, keine positiven Berührungspunkte zu haben.

Sollten wir als aki also besser das Wort «katholisch» vermeiden? Eher daraufsetzen, dass der Weg mit Gott primär nichts mit dem Wort «katholisch» zu tun hat? Eine Stelle aus dem ersten Petrusbrief fällt mir dazu ein: «Seid stets bereit, jedem/jeder Rede und Antwort zu stehen, der/die nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.» (1 Petr 3,15)

Hoffnung ist vielleicht etwas, was junge Menschen heute mehr denn je brauchen. Wie können wir einlösen, was hier so deutlich gefordert wird? Wie am besten «Rede und Antwort» stehen? Wie als Individuen und als Ort diese Hoffnung wachhalten? Mit, trotz und dank der «Vorsilbe» «katholisch» … Fragen, die unsere Arbeit weiter begleiten werden.

Andrea Stadermann


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