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Kino - Weihnacht

16.12.2015

VIEL GEFÜHL
Die beste Zeit für einen Kinobesuch ist die Weihnachtszeit. Das wissen auch die verantwortlichen Filmproduzenten, das Angebot ist gross. Einiges haben wir geprüft.

Man kann mit einigem Gewinn und gefahrlos die Verfilmung des Literaturklassikers Moby Dick anschauen – der Film läuft unter dem Titel «In the Heart oft he Sea» (im Herzen der See) – auch die Neuverfilmung von Heidi ist durchaus gelungen oder man entscheidet sich schliesslich für den Schellen-Ursli. Regisseur Xavier Koller hat die Geschichte und Figuren wunderbar ergänzt. Ein perfekter Familienfilm über die Festtage. Der Weihnachtsfilm aus den USA heisst «Love the Coopers». Eine grossartige Diane Keaton und ein wunderbar ironischer John Goodman machen als Ehepaar Cooper aus diesem vordergründig sehr klischierten und ausgelutschten Genrefilm alter Schule ein durchaus witziges und bisweilen berührendes Kinoerlebnis. Sehr ungewöhnlich ist «Le tout nouveau testament». Der belgische Film ist witzig, bisweilen tiefgründig und sehr, sehr menschlich. Gott lebt in Brüssel, so die Grundidee, und er ist ein gemeiner Zeitgenosse. Seine Tochter Ea beschliesst, dem ein Ende zu bereiten. Ein religiös komplett inkorrekter Film, ein Film voller Mitmenschlichkeit und Liebe. Wem das jetzt alles doch irgendwie zu einfach, zu oberflächlich ist, dem bleibt «Mia Madre», der neue Film von Nanni Moretti. Der italienische Regisseur verarbeitet darin den Tod seiner Mutter, die verstarb, während er mit Dreharbeiten beschäftigt war. Und genau diese Geschichte wird so erzählt, bloss ist der Regisseur im Film eine Regisseurin. Nanni Moretti verbindet in diesem wunderbaren Film Humor und Ernst, die Geschichte ist ehrlich berührend.

Andreas Krummenacher