Verantwortlich handeln. Die «Kovi» will verhindern, dass Schweizer Konzerne im Ausland Mensch und Natur ausbeuten. Foto: iStock/Creativemarc
Kirchen für Konzernverantwortungsinitiative
Eine ökumenisch-kirchliche Allianz will Konzerne in die Pflicht nehmen
Breite ökumenische Unterstützung für die Konzernverantwortungsinitiative (Kovi): Im Herbst dieses Jahres kommt die Initiative sehr wahrscheinlich zur Abstimmung. Die Kirchen wollen sich im Abstimmungsjahr aktiv für ein Ja zur Initiative einsetzen – für «unsere Nächsten und Gottes Schöpfung».
Die Kovi fordert, dass Konzerne mit Sitz in der Schweiz für verursachte Schäden an Mensch und Natur weltweit Verantwortung übernehmen müssen. Sie gründet laut Initianten auf zwei zentralen Anliegen der biblischen Botschaft: Nächstenliebe und Bewahrung der Schöpfung. Die Kirche habe eine Verantwortung, für diese Grundsätze einzustehen – egal wo.
Hinter der Kovi stehen die Schweizer Bischofskonferenz, die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz, die Schweizerische Evangelische Allianz (durch ihre AG Interaction) sowie dutzende christliche Organisationen. In einer aktuellen Medienmitteilung heisst es nun, dass neu auch der Verband Freikirchen Schweiz (VFG) die Unterstützung der Konzernverantwortungsinitiative beschlossen habe. Damit sei die kirchliche Unterstützung für das Anliegen nochmals gewachsen und ökumenisch sehr breit abgestützt. Weiter heisst es: «Eine so breite politische Stellungnahme der Kirche sucht ihresgleichen.»
In der Medienmitteilung werden anschliessend verschiedene Kirchenführer zitiert. Etwa Gottfried Locher, Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz: «Die Wirtschaft soll dem Menschen dienen. Deshalb wird die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz immer ihre Stimme erheben, um die Schweiz an ihre Verantwortung für die Menschen im globalen Süden zu erinnern.»
Bischof Markus Büchel findet, dass es die Konzernverantwortungsinitiative brauche, denn «der Schutz der Menschenrechte und der Schöpfung muss weltweit gelten».
Im Abstimmungsjahr wolle sich die Kirche aktiv für die Initiative einsetzen. Dafür wurde die Plattform «Kirche für Konzernverantwortung» geschaffen, welche die kirchliche Unterstützung vereine und das Engagement der Kirche sichtbar mache. Mit eigenen Plakaten und Materialien sowie an Veranstaltungen der verschiedenen Kirchen sollen möglichst viele Menschen für das Anliegen der Kovi sensibilisiert werden.
Andreas Krummenacher