Schon bald wieder Realität - Berner Trauben vom Bielersee für benediktinischen Wein des Klosters Engelberg. Foto: misterMQ/photocase.de
Kloster Engelberg keltert wieder
Drei Hektare Weinbaugebiet an den Ufern des Bielersees für die Mönche des Benediktinerklosters Engelberg
Das Benediktinerkloster Engelberg feiert im Jahr 2020 sein 900-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass haben sich die Mönche nun selbst ein «Geschenk» gemacht: Drei Hektare Weinbaugebiet an den Ufern des Bielersees.
Das Keltern hat im Kloster Engelberg eigentlich viele Jahre Tradition, so Abt Christian Meyer in der Medienmitteilung vom 7. August. Schon früher einmal besass das Kloster Weingüter dort, wo jetzt wieder benediktinische Rebstöcke stehen. 200 Jahre lang wurde am Bielersee gekeltert – bis die Ländereien 1433 verkauft wurden. Zwei der drei Hektare, an bester Lage in der Gemeinde Twann-Tüscherz gelegen, wurden schon an den Winzer Beat Burkhard verpachtet, auf dem verbleibenden Hektar soll Wein für das Kloster selbst produziert werden. Ziel ist es, aus Pinot Noir und Chasselas-Trauben einen qualitativ hochwertigen, aber regional typischen Wein zu fabrizieren.Rund 8000 Flaschen sollen es werden, so der Geschäftsführer des Klosters, Daniel Amstutz.
Der Weinbau und Klostergemeinschaften bilden seit ihren Ursprüngen eine Symbiose, obwohl die Mönchsväter dem Wein zuerst sehr abweisend gegenüberstanden. Im Mittelalter versorgten die Klöster die Pfarrkirchen mit dem notwendigen Messwein, was zu einem Boom der klösterlichen Weinkelterei führte. Die Regel Benedikts stellte zudem die «Frucht der eigenen Hände Arbeit» ins Zentrum des monastischen Lebens. Kein Wunder, entstanden Klostergemeinschaften in der Folge oft dort, wo die Topografie für den Weinbau ideal war.
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