Seit mehr als 20 Jahren Einsatz für die Musik. Yvette Lagger. Foto: Affolter/Savolainen

Kulturpreis für die Abendkonzerte Köniz

04.02.2015

Der erste Kulturpreis der Gemeinde Köniz geht an die Abendkonzerte der Pfarrei St. Josef Köniz. Seit mehr als 20 Jahren realisiert ein Organisationsteamrund um Yvette Lagger, Organistin und ehemalige Kirchgemeinderätin, Konzerte im Pfarreizentrum. Weit herum haben sich die Abendkonzerte in Köniz einen Namen gemacht. Ein Gespräch mit Yvette Lagger.


Yvette Lagger, was bedeutet für Sie und ihr Team der Kulturpreis?

Es ist die grosse Anerkennung, Wertschätzung und der Dank für unsere Bemühungen, im Zentrum von Köniz Kultur anzubieten. Wir geben vielen Musikerinnen und Musikern eine Bühne für Ihre Kunst.

Wie kam es zu den Abendkonzerten?
Neue Kirche, neue Orgel in ein neu gestaltetes Quartier in Köniz: Wir fanden, St. Josef müsse aus diesen schönen Rahmenbedingungen etwas machen. Sofort nach der Einweihung der Orgel wurden die Nachbarorganisten zu einem Sonntagabendkonzert eingeladen. Der Pfarreileiter Andreas Bircher, der Organist Dominik Nanzer, der Kirchenchorpräsident Hermann Schneuwly halfen bei Programmgestaltung und Organisation kräftig mit.

Das Wohlwollen der Gönner, der Sponsoren und der Gemeinde war schon immer gross. Was ist das Geheimnis der Abendkonzerte?
Ein wunderbares Zusammenspiel von ganz vielen Komponenten: die Vielfalt der Programmgestaltung, die Professionalität der Darbietungen, d. h. sehr gute Künstler mit tollen Programmen, ein inspirierender Ort, akustisch und optisch, eine entspannte Atmosphäre bei den Kaffeestuben nach jedem Konzert, unsere Bemühungen, den Künstlern die bestmöglichen Verhältnisse zum Auftritt zu bieten, ein breites interessiertes Publikum im Grossraum Köniz/Bern.

Welchen Kriterien ist das Programm verpflichtet?
Vielfalt! Im Herbst: eher ein klassisches Angebot, im Dezember immer Adventsmusik mit einem Chor. Im Frühling: sicher den jungen Könizerinnen und Könizern freien Lauf zu geben und dazu eher ein moderneres Programm, auch Jazz, Tanz, Gongs usw. Immer Künstler mit hoher Professionalität. Mehrheitlich werden Künstler aus dem Raum Köniz/ Bern eingeladen, wo sie bekannt sind. Aber auch Chöre und Künstler mit anderen Horizonten aus Fribourg, Wallis, Waadt usw.

Was bedeuten die Abendkonzerte für die Pfarrei St. Josef?
Am Anfang unserer Abendkonzerte, 1992 bis 2000, hatten wir hauptsächlich ein eher dem sakralen Raumangepasstes Angebot. Seither bietet St. Josef selber ein reiches kulturelles Programm. Unsere Abendkonzerte sind in einem offenen und breiten Angebot eingebetet. St. Josef ist ein Ort, wo Kultur stattfindet, wo Kultur gelebt wird. Unser Kirchenraum ist offen für alle Menschen.

Im Buch über die Pfarrei «Werden Wirken Leben» von 2013 fragen Sie sich im Kapitel über die Konzerte «Wie weiter?». Haben Sie neue Pläne?
Wir wollen so weiterfahren, solange unser Team und weitere Freiwillige sich zur Verfügung stellen. Dank dem Kulturpreis werden wir wahrscheinlich ein besonderes Konzert anbieten. Die sechs Konzerte 2015 sind schon festgelegt. Wir überlegen uns etwas Ausserordentliches. Der Wunsch, so weiterzumachen, ist da. Hoffentlich kann das Organisationsteam diesem Wunsch entsprechen. Der Kulturpreis gibt uns Legitimation und viel Kraft, weiterzumachen! Es ist für uns eine riesige Ehre und Anerkennung.

Was treibt Sie persönlich an, warum diese Leidenschaft für Musik?
Klavier, Orgel, Chorsingen waren immer der rote Faden in meinem Leben. Die Abendkonzerte sind für mich etwas Wunderbares, denn sie geben mir die Möglichkeit, die gewünschten Musikerinnen und Musiker, die Chöre, die Ensembles einzuladen und die Musik an einem schönen Ort zu geniessen. Ich mache mir jedes Mal ein Geschenk. Nichts ist schöner, die Emotionen, die bei Musik hochkommen, mit Menschen zu teilen, dies alles in einer gemeinschaftlichen Stimmung.

Herzliche Gratulation und danke für das Gespräch.

Interview: Jürg Meienberg

Wer die Abendkonzerte ermöglicht

Die Gründer der Abendkonzerte sind: Andreas Bircher, Pfarreileiter; Hermann Schneuwli, Präsident Kirchenchor;  Dominik Nanzer, Organist und Kirchenchorleiter;  Yvette Lagger, Organistin und ehemalige Kirchgemeinderätin

Das Organisationsteam, das jetzt seit mehr als 20 Jahren die Konzertzyklen organisiert und realisiert, besteht heute aus: Marcel Baeriswyl, Finanzen; Andreas Brun, Pfarreileiter; Yvette Lagger; Beat Oberhänsli, technischer Verantwortlicher;  Adrian von Steiger, Musikmanagement (Ehemalige: Markus und Rosmarie Buenzli-Buob, Robert Heutschi)

Dazu gehören unzählige freiwillige HelferInnen und Helfer!